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SVP sagt Nein: So reagieren die Parteien auf Mehrzweckplatz-Abstimmung

Konolfingen stimmt über eine wichtige Frage ab: Soll der Mehrzweckplatz weiterhin als Parkplatz dienen oder einer Überbauung weichen? BERN-OST hat die Positionen der Parteien eingeholt und gefragt, wie sie zur Nein-Parole der SVP stehen.

Parkplatz oder Überbauung? Konolfingen stimmt über den Mehrzweckplatz ab. (Foto: rb)

Die SVP spricht sich klar für ein Nein und somit für den Erhalt des Mehrzweckplatzes in Konolfingen aus. «Die Parkplatzmieten werden beim Bau einer Autoeinstellhalle massiv teurer oder müssen mit Steuergeldern subventioniert werden», schreibt die SVP Konolfingen in einer Mitteilung.

 

Zweifel am Inseli als Alternative

Ihre ablehnende Haltung begründet die SVP nicht nur mit den teureren Parkplätzen: Ein weiterer Grund seien die Viehschauen, die ausweichen müssten. Statt auf dem Mehrzweckplatz, könnten diese künftig auf dem Inseli-Areal stattfinden, so der Gemeinderat. Dies sei nicht gesichert, kritisiert die SVP.

 

Der Gemeinderat prüft zurzeit, ob ein Schulhaus Neubau auf dem Inseli geplant werden soll. Damit könnte es beim Inseli-Areal eng werden, wie die SVP schreibt: «Dieses Areal wird durch die geplanten Verlagerungen klar überbelastet (Sportklubs, Schwimmbad, Katholische Kirche, Viehschauen, Schlachtviehmarkt, Anlässe usw.).»

 

Es geht um die Zukunft

Zudem zweifelt die SVP, «ob anstelle des Mehrzweckplatzes die angekündigte Flaniermeile entstehen wird oder ein Begegnungsort geschaffen werden kann.» Konolfingen stehe vor einer wichtigen Entscheidung, die weitreichende Folgen auf die Attraktivität des Dorfes habe, so die SVP. Die Aufgabe des Mehrzweckplatzes zugunsten einer Überbauung sei keine zukunftsfähige Lösung, weshalb die SVP die Überführung des Mehrzweckplatzes ins Finanzvermögen ablehnt.

 

GLP/SP: «Chance für Konolfingen»

Ganz anders tönt es bei der SP und der GLP. Beide Parteien sind für ein Ja am 9. Februar, die SP schreibt: «Durch die Umwidmung des Mehrzweckplatzes ergibt sich für die Gemeinde die einmalige Gelegenheit, bei der Entwicklung des Areals mitzuwirken. Die vorgelegten Projekte sind aus unserer Sicht stimmig, werten das Zentrum von Konolfingen auf und bringen der Bevölkerung einen Mehrwert.»

 

Auch die Grünliberalen sehen dies als Chance für Konolfingen: «Der Platz kann schöner gestaltet werden als dies heute der Fall ist. Nüchtern betrachtet, ist es ein Parkplatz an bester Lage, er ist selten voll besetzt, unter anderem an Tagen wie der Viehschau.»

 

Gebühr Parkplätze: Hinschauen oder erhöhen

Dass bei einer Überbauung die Parkplätze in den Untergrund verlegt und teurer würden, dazu sagt die GLP: «Das ist eine Vermutung, aber klar müssen wir da genauer hinschauen. Es gibt Alternativen, man kann heute beim Inseli oder beim Bahnhof parkieren. Konolfinger:innen brauchen diesen Parkplatz sicherlich eher weniger.»

 

Die SP schreibt: «Es ist geplant, dass sogar mehr Parkplätze als bisher angeboten werden, was für viele Leute ein Bedürfnis ist. Aktuell kostet eine Jahresparkkarte 300 Franken oder man bezahlt 25 Franken pro Monat. Ein Park & Ride Platz beim Bahnhof kostet 500 Franken. Eine moderate Erhöhung wäre diskutabel.»

 

SP: Vertrauen in Gemeinderat

Dass es künftig für die Bauern bei der Viehschau auf dem Insel-Areal zu eng werden könnte, sieht die SP nicht: «Gemäss der Urnenbotschaft des Gemeinderats, entspricht das Inseli-Areal den Anforderungen für die Viehschau. Die SP Konolfingen hat keinen Grund dieser Information zu misstrauen.»

 

Das Volk entscheidet

Was soll mit dem Mehrzweckplatz in Konolfingen passieren? Der Gemeinderat schlägt vor, den Mehrzweckplatz ins Finanzvermögen zu überführen, damit dieser überbaut werden kann. Die SVP lehnt dies ab, Grünliberale und SP sagen Ja. Das letzte Wort hat die Bevölkerung, abgestimmt wird am 9. Februar.

 

[i] Die EVP hat sich noch nicht für eine Abstimmungsparole entschieden, sie wird parteiintern nächste Woche darüber abstimmen.

 

[i] Ebenfalls der Fokus Konolfingen wird sich nächste Woche treffen, sich über das Projekt austauschen und eine Empfehlung abgeben.


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 16.01.2025
Geändert: 16.01.2025
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