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Sanierung Schulhaus Worbboden: Das Worber Wahrzeichen bleibt rot
Der Studienauftrag zur Sanierung des Oberstufenzentrums Worbboden ist abgeschlossen. Den Auftrag erhält das Büro B Architekten aus Bern.
Das Oberstufenzentrum Worbboden wurde zwischen 1973 und 1975 von Hebeisen und Vatter Architekten erbaut. Seit 2015 wird es im kantonalen Bauinventar als erhaltenswert eingestuft.
Nun müssen die Fassaden aus Stahlblechelementen, Holz und Sichtbeton saniert werden. Weiter müssen die Erdbebensicherheit verbessert sowie die Beleuchtung und die Bodenbeläge ersetzt werden.
Den Auftrag zur Sanierung hatte die Gemeinde öffentlich ausgeschrieben. Es haben sich neun Unternehmen für den Auftrag beworben. Ein Gremium aus Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP), Gemeinderat Bruno Wermuth (parteilos, Ex-SVP), Alfred Wirth aus der Planungskommission und externen Fachleuten gab drei Büros den Auftrag, einen Studienauftrag zu erarbeiten.
Nun ist das Wettbewerbsverfahren abgeschlossen. Das Gremium empfahl dem Gemeinderat einstimmig, das Projekt des Büros B Architekten AG aus Bern weiterzuverfolgen. Dieser Empfehlung hat sich der Gemeinderat angeschlossen.
"Der ursprüngliche Charakter bleibt erhalten"
Das Sieger:innenteam verzichte in seinem Konzept auf grössere Anpassungen im architektonischen Ausdruck, begründet der Gemeinderat die Wahl. "Der ursprüngliche Charakter des Gebäudeensembles bleibt erhalten."
Andreas Schmid, beim Büro B in der Geschäftsleitung und zuständig für das Projekt, präzisiert gegenüber BERN-OST, was bleibt und was anders wird. Ersetzt werden die roten Stahl- und Holzelemente, neu werden alle Teile aus Blech sein. Die rote Farbe der Fassade bleibt. "Der Farbton wird etwas wärmer und weniger signalrot, bleibt aber ähnlich", sagt Schmid. Leicht verändert werden auch die Fenster. Damit behalte die Anlage weiterhin die Ausstrahlung als identitätsstiftendes Element der Gemeinde, schreibt der Gemeinderat.
Sanierung geht vors Stimmvolk
Als nächstes wird der Gemeinderat dem Grossen Gemeinderat (GGR) im ersten Halbjahr 2022 ein Projektierungskredit vorlegen. Über den eigentlichen Sanierungskredit wird später nebst dem GGR auch das Stimmvolk entscheiden müssen.
Ursprünglich war geplant, nach Abschluss des Studienauftrags direkt einen Kredit für die Ausführung der Sanierung an die Urne zu bringen. So stand es in der Vorlage zum Projektierungskredit, den der GGR im letzten Oktober bewilligte. Warum braucht es nun noch einen weiteren Projektierungskredit?
Es braucht ein Vorprojekt
Man sei zur Auffassung gekommen, dass es ein Vorprojekt mit genaueren Kosten brauche, um mit einem Kredit vors Volk zu gehen, erklärt Urs Thöni, Abteilungsleiter Bau bei er Gemeinde Worb.
Zur Wahl des Lüftungssystems etwa, oder zum Bedarf an provisorischen Schulräumen während der Bauphase, habe der Studienauftrag interessante Lösungsansätze aufgezeigt. Im Vorprojekt müssten die Vor- und Nachteile dieser Optionen nun detailliert geprüft und die besten Lösungen definiert werden. "Erst wenn solche grundlegenden Elemente definiert sind, können die Sanierungskosten mit der erforderlichen Genauigkeit abgeschätzt werden. Sonst müssten die Leute die Katze im Sack kaufen", so Thöni.
Wie hoch dieser zweite Projektierungskredit sein wird, sei noch nicht klar. Der eben abgeschlossene Studienauftrag kostete 234'000 Franken.
Nicht der erste Anlauf
Es ist nicht der erste Anlauf, das Schulhaus Worbboden zu sanieren. Schon 2011 hatte ein ortsansässiges Architekturbüro ein Konzept für die Gesamtsanierung der Schulanlage erstellt und dafür 102'600 Franken erhalten. Die Architekt:innen kamen zum Schluss, dass die Sanierung rund 12.6 Millionen Franken kosten dürfte. Das Projekt wurde "wegen knappen Ressourcen auf der Bauabteilung und aus finanzpolitischen Überlegungen" nicht weiterverfolgt (BERN-OST berichtete).
[i] Die interessierte Öffentlichkeit kann die Vorschläge der drei Planerteams und den Bericht des Beurteilungsgremiums vom 17. bis 28. Januar 2022 in der Gemeindeverwaltung einsehen.
Erstellt:
25.12.2021
Geändert: 25.12.2021
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