- Wirtschaft
Jetzt trifft es auch Landiswil: Käserei und Lädeli sind zu
Anfang Oktober 2017 übernahm Bruno Gerber die Käserei mit Laden in Landiswil. Ende Januar 2019 hat ihn die Käsereigenossenschaft Landiswil entlassen und die Käserei Mitte Februar geschlossen. Wie kam es dazu und was passiert nun mit der Milch und dem Gebäude?
Der Betrieb sei nicht gut gelaufen, sagt Simon Wittwer, Präsident der Käsereigenossenschaft Landiswil. „Einerseits gab es immer wieder Qualitätsprobleme. Andererseits konnten nur rund 700 000 Kilogramm der zwei Millionen Kilogramm Milch, welche die Bauern lieferten, verarbeitet werden“, sagt Wittwer. Dies sei so aufgrund der geltenden Produktionsfreigabe der Sortenorganisation Emmentaler Switzerland. „Durch diese tiefe Auslastung der Käserei sind die Betriebskosten zu hoch gewesen“, so Wittwer. Zudem war die Käsereigenossenschaft nicht immer der gleichen Meinung über die Betriebsführung wie Bruno Gerber.
Käserei Eyweid ist neuer Abnehmer
„Dann hatten wir ein gutes Angebot von der Käserei Eyweid in Zäziwil“, so Wittwer. Dorthin liefern nun die meisten Landiswiler Bauern ihre Milch. „Die Zukunftsaussichten sind mit der Käserei Eyweid besser“, sagt Wittwer und verweist auf das breite Angebot an Spezialitäten, welches die Käserei Eyweid produziere.
Käser Bruno Gerber äussert Verständnis für die Bauern, dass sie vom besseren Milchpreis in Zäziwil profitieren wollen. Auch er nennt als Grund für die Schliessung die wirtschaftlichen Voraussetzungen in der Branche In Bezug auf die Differenzen in der Betriebsführung sagt er: „Im vorletzten Winter hatten wir zwar Qualitätsprobleme, aber gemeinsam mit den Bauern bin ich diese angegangen und seit letztem Sommer waren wir auf bestem Weg.“
Kein Laden mehr in Landiswil
Mit der Käsereischliessung geht auch die letzte Einkaufsmöglichkeit in der Gemeinde Landiswil verloren. ,, Die Käsereigenossenschaft Landiswil bedauert diesen Schritt sehr“, sagt Wittwer. Der Entscheid sei ihnen nicht leicht gefallen. „Aber letztlich geht es auch um die Existenz der Bauernfamilien und -betriebe‘‘, so Wittwer.
Auch Gemeindepräsident Samuel Wittwer äussert Bedauren. „Es ist schade, dass sich die Leute nicht mehr treffen“, sagt er im Speziellen zum Lädeli-Aus . Besonders für die älteren Leute sei die Schliessung bitter. Es liege aber nicht in der Hand der Gemeinde, einen Laden zu erhalten. „Es ist der Entscheid der Käsereigenossenschaft“, sagt er und ordnet diesen in die Reihe anderer Käsereischliessungen – jüngst in Biglen (BERN-OST berichtete) – ein.
Im Lädeli wurden auch die Kehrichtsäcke und –marken der Gemeinde verkauft. „Für diese müssen die Leute nun auf die Gemeindeverwaltung kommen“, so Samuel Wittwer.
Räumlichkeiten werden vermietet
Und was passiert mit dem Gebäude? „Die Wohnung und die Räume im Erdgeschoss wollen wir vermieten“, sagt Käsereigenossenschaftspräsident Simon Wittwer. Die ehemaligen Chäsiräume und das Lädeli würden sich für einen Gewerbebetrieb eignen.
Erstellt:
21.03.2019
Geändert: 21.03.2019
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