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Schülertransport Grosshöchstetten: Schulweg sorgt für Diskussionen
An der Gemeindeversammlung in Grosshöchstetten wurde über lange Schulwege und was für Kinder zumutbar ist, diskutiert. Zu reden gab auch die Sicherheit auf dem Schulweg. BERN-OST fasst die Debatte zusammen.
Im Kanton Bern gelten Schulwege von bis zu 1,5 Kilometern für Kindergartenkinder als zumutbar, vorausgesetzt, diese sind frei von Gefahren wie stark befahrenen Strassen ohne Gehwege oder gefährlichen Kreuzungen. Diese Regelung wird ab nächstem Somme auch in Grosshöchstetten angewendet, weshalb die Haltestelle für den Schulbus im Quartier Nest nicht mehr bedient wird.
Der Grund für die Streichung dieser Haltestelle sei die Fairness gegenüber anderen Kindern, die ebenfalls keinen Transport erhalten – etwa aus dem Quartier Talacker, so der Gemeinderat. «Es geht um die Sicherheit der Kinder», appellierte eine Frau an der Gemeindeversammlung in Grosshöchstetten. Sie kritisierte die neue Regelung: «Laut dem Schreiben sollen die Kinder in Gruppen laufen. Aber im Sommer 2025 betrifft dies nur zwei Kinder. Zählt das als Gruppe?»
Zumutbarer Schulweg
Der Schulweg vom Quartier Nest bis zum Kindergarten Schulgasse beträgt um die 1,5 Kilometer. Für den Kanton gilt dies als zumutbar. Aufgrund dieser Einschätzung entschied die Bildungskommission, dass der Weg zu Fuss machbar sei, erklärte Gemeinderat Peter Däpp (Ressort Bildung).
Die Frau aus dem Publikum sprach zudem ein weiteres Problem an: «Wer beaufsichtigt die Kinder, während sie auf den Schulbus warten? Dieser muss teilweise zwei Runden fahren.» Laut Däpp sei dies geregelt, und eventuelle Anliegen könnten individuell besprochen werden.
Auch eine andere Teilnehmerin kritisierte die Transportregelung: «Es sollte einen einheitlichen Schülertransport geben, auf den sich die Eltern verlassen können.» Gemeindepräsidentin Christine Hofer (EVP) verwies erneut auf die kantonalen Richtlinien, die den Weg als zumutbar bewerten. Damit war die Diskussion beendet, die Gemeinde stützt sich auf die Vorgaben des Kantons, auf einen Schulbushalt im Nest wird ab nächstem Sommer verzichtet. Hofer zeigte sich jedoch überzeugt, dass für besondere Anliegen Lösungen gefunden werden können.
Klare Abstimmung
Im Rahmen der Gemeindeversammlung wurde ausserdem ein wiederkehrender Kredit für den Schülertransport beschlossen. Dabei wurden verschiedene Optionen geprüft, etwa ein Transport mit dem öffentlichen Verkehr oder die Anschaffung eines eigenen Schulbusses. Diese Möglichkeiten wurden jedoch als wenig praktikabel eingeschätzt. Der bisherige Anbieter stellte sich erneut als die beste Lösung heraus. Während die Kosten bislang im Jahresbudget enthalten waren, soll zukünftig eine mehrjährige Vertragsverpflichtung eingegangen werden. Dafür war die Zustimmung der Gemeindeversammlung notwendig – diese wurde deutlich erteilt.
[i] Ebenso wurde das Budget 2025 genehmigt sowie der Verpflichtungskredit für ein neues Kleinlöschfahrzeug für die Feuerwehr.
Erstellt:
19.12.2024
Geändert: 19.12.2024
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