Schule Konolfingen: Gemeinderat prüft Umzug aufs Inseli-Areal

Die Gemeinde Konolfingen will die Schul- und Turnhallensituation verbessern und hat in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung verschiedene Standorte geprüft. In den nächsten Monaten muss der Gemeinderat auf die folgende Frage eine Antwort finden: Bleibt die Schule an der Stockhornstrasse oder entsteht ein neues Schulhaus auf dem Inseli-Areal? 

Problem Oberstufenzentrum Stockhorn

Wie die Gemeinde schreibt, entsprechen die Schulzimmer im Oberstufenzentrum Stockhorn (OSZ) nicht mehr den zeitgemässen Bedingungen. «Das Raumangebot ist mangelhaft, der Unterricht auf mehrere Standorte verteilt», so die Gemeinde. Die Schülerinnen und Schüler werden einerseits im Schulhaus an der Stockhornstrasse sowie in Ursellen unterrichtet. Das sei für die Jugendlichen und die Lehrpersonen unbefriedigend. Unzureichend sei auch das Turnhallenangebot.

Einerseits sind die Räumlichkeiten des in den 80er Jahren gebauten OSZ-Schulhauses in die Jahre gekommen, andererseits benötigt Konolfingen ab 2032 mehr Platz. Die Gemeinde rechnet mit zusätzlich 50 Oberstufenschülern sowie weiteren Schülerinnen aus Niederhünigen, Freimettigen und Häutligen.

Breite Beteiligung der Bevölkerung

Im August startete der Gemeinderat einen offenen Planungsprozess, um die unbefriedigende Situation des Oberstufenzentrums und des Turnhallenangebots zu thematisieren. Die Frage war, wie es mit dem Oberstufenzentrum Stockhorn weitergeht. Die Bevölkerung konnte sich bei einem Informationsanlass sowie in einer Online-Umfrage äussern. Insgesamt nahmen 140 Personen an der Veranstaltung Mitte August teil, 354 Personen füllten die Umfrage aus.

Die Ergebnisse präsentierten der Gemeinderat und die Steuergruppe Schulraumplanung letzte Woche an einem Info-Anlass. Laut dem Gemeinderat zeigt sich in der Bevölkerung eine grundsätzliche Anerkennung des Bedarfs an neuen Schul- und Sporteinrichtungen. Das Meinungsbild sei jedoch differenziert, insbesondere bei der Frage eines neuen Schulhauses. Eine Dreifach-Turnhalle komme besser an, oft aber mit dem Wunsch nach multifunktionaler Nutzung.

Mitwirkung der Bevölkerung

Bei der Standortfrage schlug die Bevölkerung in der Mitwirkung vor, neben der bisherigen Lage an der Stockhornstrasse auch andere Möglichkeiten zu prüfen. Besonders häufig genannt wurden das Kirchbühl und das Inseli. Nach eingehender Prüfung entschied der Gemeinderat, die Variante Kirchbühl nicht weiterzuverfolgen. «Die dafür nötige Einzonung von Kulturland birgt zeitliche Risiken und bringt nur einen geringen Mehrwert», schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung.

Das Areal Inseli hingegen, das bereits über eine bedeutende Sportinfrastruktur mit Fussballplätzen und einem Schwimmbad verfügt, soll weiter geprüft werden. Der Gemeinderat beabsichtige, zusammen mit der Bevölkerung, eine nachhaltige und breit abgestützte Lösung zu finden.

Sanierung oder Neubau?

Der Gemeinderat sieht für das OSZ-Stockhorn zwei mögliche Optionen: Entweder wird das bestehende Schulhaus saniert und durch einen Anbau ergänzt, oder es entsteht an gleicher Stelle ein Neubau. Eine Machbarkeitsstudie habe gezeigt, dass beide Varianten in etwa gleich hohe Kosten verursachen.

Als weitere Möglichkeit steht ein Neubau auf dem Inseli-Areal zur Diskussion. Dieses bietet nicht nur ausreichend Platz für ein neues Schulhaus, sondern auch für den Bau einer zusätzlichen Turnhalle. Sollte man sich für diese Variante entscheiden, würde der Unterricht an der Stockhornstrasse eingestellt. Die Gemeinde könnte das Land des OSZ-Stockhorn verkaufen, was wiederum Geld in die Kasse spülen würde. Was auch noch zu beachten ist: Zurzeit ist das Grundstück auf dem Inseli-Areal noch an Bauern verpachtet.

Nächste Schritte

Voraussichtlich im März wird der Gemeinderat entscheiden, ob auf dem Inseli-Areal ein Neubau für die Schule entstehen soll oder ob er weiterhin auf den Standort OSZ Stockhorn setzt. Je nach Entscheid wird ein Studienauftrag erteilt, über diesen wird das Stimmvolk in etwa zwei Jahren an der Urne abstimmen. Der Gemeinderat kündigte an, die Bevölkerung weiterhin eng in den Prozess einzubinden.

[i] Ein detaillierter Bericht zu den bisherigen Erkenntnissen ist auf der Website der Gemeinde Konolfingen einsehbar.