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Sektenähnliche Gemeinschaft: Das PZM Münsingen hat Kirschblüten-Mitglieder angestellt

Das PZM hat sektennahe Psychiater:innen angestellt. Während mehrerer Jahre arbeiteten Kirschblütengemeinschaftsangehörige in Münsingen.

Das Psychiatriezentrum Münsingen. (Bild: pzmag.ch)

Während mehrerer Jahre arbeiteten im Psychiatriezentrum Münsingen (PZM) drei Therapeut:innen, die der umstrittenen Kirschblütengemeinschaft angehören. Das ergaben Recherchen des "Beobachters", wie diverse Medien berichten.

 

"Echte Psychotherapie" mit Tantra-Sexualpraktiken und illegalen Drogen

Auch die Tochter des Gründers der esoterischen Gemeinschaft soll dort als Psychologin tätig gewesen sein. Die Kirschblütengemeinschaft war in der Vergangenheit in den Medien. Therapeuten der Gruppierung sollen die "Echte Psychotherapie" vertreten, bei der auch Tantra-Sexualpraktiken angewendet werden. Zudem sollen bei der "Echten Psychotherapie" illegale Drogen wie LSD und MDMA verabreicht werden.

 

"Behandlungsmethoden inakzeptabel"

Der Dachverband der psychiatrischen Kliniken und Dienste, Swiss Mental Healthcare (SMHC), distanziert sich von der Gruppierung: "Die Behandlungsmethoden sind inakzeptabel. Inzestuöse Handlungen sowie sexuelle Kontakte zwischen Therapeut:innen und Patient:innen werden nicht ausgeschlossen", sagt SMHC-Präsident Erich Seifritz im "SRF"-Regionaljournal.

 

Psychiatriezentrum distanziert sich

Das Psychiatriezentrum Münsingen distanziert sich von den "pseudowissenschaftlichen Therapien, die von der Kirschblütengemeinschaft praktiziert werden", sagt Verwaltungsratspräsident Jean-Marc Lüthi. Die drei Personen würden nicht mehr im PZM arbeiten. Offenbar sei aber die Verbindung der Mitarbeitenden bereits bei der Anstellung offengelegt worden. Auch sei kein Fehlverhalten der Mitarbeiter:innen festgestellt worden, wie die Verwaltungsratspräsidentin bestätigt.

 

Der ärztliche Direktor des PZM soll die Psychiaterinnen persönlich eingestellt haben. Laut dem "Beobachter" pflegt er eine "private Beziehung" zu einer Person aus dem Umfeld der Glaubensgemeinschaft. Die Gesundheitsdirektion des Kantons Bern beschäftigt sich nun mit dem Vorfall. 


Autor:in
pd / Res Reinhard, res.reinhard@bern-ost.ch
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Erstellt: 12.02.2022
Geändert: 12.02.2022
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