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Sigmund von Wattenwyl: «Ohne Blues gäbe es uns nicht mehr»

In Oberdiessbach findet von Donnerstag bis Samstag das Castle Jazz und Blues statt. BERN-OST hat mit OK-Präsident Sigmund von Wattenwyl gesprochen und wollte wissen, warum ausschliesslich Blues gespielt wird.

Sigmund von Wattenwyl (OK-Präsident) mit seiner Frau Martine : «Uns stirbt das Publikum weg.» (Fotos: Conrad von Schubert)
Blues im Schlosspark gibt es dieses Wochenende in Oberdiessbach. (Fotos: Conrad von Schubert)

BERN-OST: Sigmund von Wattenwyl, wie siehts aus ein paar Tage vor dem Start des Castle Jazz und Blues?

Sigmund von Wattenwyl (OK-Präsident): Es ist alles im Plan dank dem eingespielten Team, das seit Jahren dabei ist.

 

Castle Jazz und Blues gibt es seit 22 Jahren. Wie sind diese Konzerte entstanden?

Durch einen Zufall. Wir haben damals einen 70-jähirgen Geburtstag gefeiert, dafür haben wir eine Jazzband organisiert. Wir dachten danach, dass wir das weiter entwickeln könnten. Das Jahr drauf hatten wir um die 40 Leute, die zehn Franken Eintritt bezahlten.

 

Wir starteten mit drei Jazzbands am Donnerstagabend, danach verlegten wir das Fest auf den Freitag. Später nahmen wir den Samstag dazu, dann noch eine Sonntagsmatinée, es entwickelte sich stets weiter. Heute haben wir am Donnerstag, Freitag und Samstag ein Konzert, der Sonntag wird mit der Schlossparkpredigt abgerundet.

 

Wie sehr ist das Festival vom Wetter abhängig?

Seit drei Jahren überdachen wir einen Teil, wir haben ein Zelt mit 224 Plätzen. Aber klar, das Wetter ist ein Faktor, wir merken dies am Vorverkauf. Wir hatten schon Wind, Hagel und Hitze, haben aber auch schon Wolldecken verteilt. Mit dem Zelt haben wir eine gewisse Sicherheit.

 

Ist das Festival ein Selbstläufer?

(Lacht) Nein, das ist es nicht, heute gibt es viele Veranstaltungen. Aber wir haben ein treues Publikum und wollen nicht grösser werden. Bei uns gibt es 450 Plätze. Worunter wir immer noch leiden, viele denken, man muss Mitglied sein, sei es beim Schloss oder in einem Verein. Das stimmt nicht, alle sind willkommen.

 

Der Donnerstag startet mit der Blues Band Marco Marchi & Mojo Workers – was erwarten Sie vom Donnerstag?

Das wird ein gemütlicher Abend. Die Band haben wir vor Corona in Interlaken gehört. Für uns stimmte es musikalisch, es sind sympathische Künstler, die auf der Bühne einen tollen Auftritt liefern. Das war auch bei Little Chevy so.

 

Sie tritt am Freitag auf und spielt eine Mischung aus Blues, Country, Rock und Tango. Wie kam es dazu?

Wir haben sie am Vully Blues Festival am Murtensee gehört und fanden, dass sie super zu uns passt.

 

Beim Programm fällt auf, die Konzerte stehen im Zeichen des Blues, den Jazz findet man nicht – zieht Blues beim Publikum besser?

Es ist eine Altersfrage. Hans Fankhauser selig – der auch im OK-Team war - hätte nicht Freude, dass wir keine Dixielandband haben. Aber das Publikum stirbt uns weg, das ist traurig, aber es ist so. Wenn wir den Blues nicht initiiert hätten und beim reinen Dixieland geblieben wären, gäbe es uns nicht mehr. Es ist ein Open Air, die Leute essen und trinken, haben Spass, es muss grooven.

 

Auf welchen Abend freuen Sie sich am meisten?

(Überlegt) Natürlich auf jeden, ich freue mich auf die Begegnung mit den treuen Gästen. Am Sonntag fliessen die Tränen, wenn alles durch ist. Am Montag kommt dann der Blues.

 

Wie können wir uns den Anlass vorstellen?

Persönlich, klein, aber fein.

 

[i] Sigmund von Wattenwyl (64) ist OK-Präsident des Castle Jazz- und Blues im Schlosspark Oberdiessbach. Er ist seit Beginn dabei und veranstaltet den Event zum 22. Mal. Es sind noch für alle Abende Tickets erhältlich.

Mehr Infos unter: https://castlejazz.ch/


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 26.06.2024
Geändert: 26.06.2024
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