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Neue Skatehalle in Worb: "Sobald es um Kinder geht, wird es schwierig"

Im Worbboden entsteht zurzeit eine kleine Skatehalle. Gebaut wird sie von Jane Auer. BERN-OST erzählt sie von der schwierigen Raumsuche und ihren Plänen für "Val-Halla".

"Val-Halla"-Initiantin Jane Auer. Noch ist die Halle eine Baustelle. (Bilder: Anina Bundi)
Die Platten zum besprayen sind schon da, demnächst werden sie an die Wand montiert.
In dieser Ecke wird die Miniramp zu stehen kommen.

Kinder machen Lärm. Rollbretter machen Lärm. Kinder mit Rollbrettern mitten in einem Gebäude, im ersten Stock gar?  An der Neufeldstrasse 1 direkt beim Bahnhof Worbboden geht das. Hier wird zurzeit ein neuerJugendtreff gebaut, inklusive Indoor-Miniramp für Skateboards und andere Gefährte. 

 

Mutter des Projekts ist Jane Auer. Die umtriebige Worberin zieht zusätzlich zu zwei eigenen Kindern mehrere Pflegekinder auf, bietet Time-Out-Plätze an für Kinder und Jugendliche, die eine Auszeit brauchen von zuhause oder die in anderen Institutionen nicht klarkommen. Sie gibt Malkurse und Workshops in Achtsamkeit und Bauchgefühl für Kinder und arbeitet am Freitag in der Tagesschule in Ittigen. Eine Zeitlang arbeitete sie auch als Tagesmutter und bot bei sich zuhause einen Mittagstisch an. Beides möchte sie dank Val-Halla wieder aufnehmen.

 

Platz für wilde Spiele

"Val-Halla", so heisst das Hallenprojekt im Worbboden, trage sie schon länger als Vision mit sich herum, sagt Auer. Nicht zuletzt, um den Mittagstisch wieder aufzunehmen und mit den eigenen, den Pflege- und den Tageskindern mehr Platz zu haben für wilde Spiele. Vorgesehen ist, den Raum jeden zweiten Mittwochnachmittag und jedes zweite Wochenende für alle zu öffnen. Dann kann gespielt und geskatet werden, auch Pavatexwände, um sprayen zu üben, stehen bereit. Weiter sind ein Eltern-Kind-Treff und ein monatlicher Themenabend geplant, zu dem Gäste jeden Alters eingeladen sind. Nur die Workshops, die Auer und ihr Mann im Malen, Tanzen, Funboxen geben, werden etwas kosten.

 

Einen Mittagstisch wird es jeden Montag, Dienstag, Donnerstag und jeden zweiten Mittwoch geben.  Dafür wird in die Räume eigens eine Küche eingebaut. Beim Kochen helfen wird ihr Ivano Anesi, der an der Bernstrasse den Imbiss "Rose von Jericho" betreibt.

 

Mit der Jugendarbeit klappte es nicht

Dass sie hier auf eigene Faust und eigenes Risiko einen Jugendtreff baut, ist nicht unbedingt normal. Sie habe schon das Gespräch gesucht mit der Gemeinde und der Worber Jugendarbeit. Mit der Jugendarbeit habe sie auch schon in der Vergangenheit zusammengearbeitet, etwa im Rahmen des „Ferienspass“. Dort sei es aber rasch kompliziert geworden, unter anderem mit der Finanzierung. Und auch mit dem Mittagstisch, den sie ursprünglich im Bauernhaus der Jugendarbeit anbieten wollte, klappte es nicht.

 

Eröffnung Anfang 2022

Schwierig gestaltete sich auch die Raumsuche. "Sobald es um etwas mit Kindern geht, wird es schwierig", so ihre Beobachtung. Ausserdem musste der Raum hoch genug sein, rollstuhlgängig und nicht zu teuer. Im Worbboden klappte es schliesslich. "Die Verwaltung kam uns sehr entgegen, auch beim Mietzins", erzählt sie. Um den Raum zu finanzieren, haben Auer und ihr Ehemann mit ihrem Ersparten einen Fonds eingerichtet. Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Gründung eines Vereins und ein Crowdfunding folgen. Die Eröffnung mit Karaoke, Essen, Skaten, Sprayen und Musik ist für Anfang 2022 geplant.

 

[i] Weitere Infos zu "Valhalla" mit einem vorläufigen Belegungsplan gibt es auf der Website Sidaefyn.ch


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 17.11.2021
Geändert: 17.11.2021
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