Sternen Ursellen: «Wir sind noch da»

«Ich werde dauernd darauf angesprochen, ob und wann wir schliessen. Wir reden hier nicht von ein paar Mal pro Woche, sondern ein paar Mal pro Tag», erklärt Stefano Petrarca, Wirt des Restaurants Sternen in Ursellen. Aus der Luft gegriffen sind die Fragen aber nicht. Aktuell sieht alles danach aus, als müsse Petrarca sein Restaurant Ende 2025 schliessen. «Wir haben einen gültigen Mietvertrag bis Ende 2025», sagt der Wirt.

Ohne Zinserhöhung, kein Vertrag

Dies liegt jedoch nicht an fehlender Kundschaft oder Interessen von Petrarca. «Im Herbst des vergangenen Jahres forderte der Verpächter ab sofort 21 Prozent mehr Zins von uns. Dem haben wir nicht zugestimmt und hatten kein Interesse an einem solchen neuen Vertrag», erklärt der Wirt. Somit wird der Vertrag auslaufen und das Restaurant in eineinhalb Jahren wohl geschlossen werden. «Wenn wir dem erhöhten Zins zugestimmt hätten, wäre es vielleicht weitergegangen.»

Keine Rückmeldung aus leerstehenden Restaurants

Nachdem Petrarca den Sternen elf Jahre geführt hat, ist er offen für eine neue Herausforderung. So habe er beispielsweise beim Restaurant Kreuz in Konolfingen nachgefragt, aber keine Antwort erhalten: «Offenbar suchen sie aber einen Käufer und keinen Pächter.» Ähnlich sei es bei Kontaktanfragen gelaufen im Metzgerhüsi, wo er nie eine Rückmeldung erhielt. «Ich schaue mich weiterhin schon mal nach Alternativen um und halte mir alle Optionen offen. Mal sehen, was sich ergibt.»

Offenes Ende

Doch kalt lässt ihn die Situation nicht: «Es ist unschön, einen laufenden und funktionierenden Betrieb aufzulösen, gerade auch für das Personal ist es sehr tragisch.» Was mit dem Restaurant danach passieren soll, darüber kann Petrarca nur spekulieren: «Es hat einige Gastarbeiter-Zimmer, vielleicht möchte der Vermieter nun mehr davon erstellen. Ich weiss es nicht.» Doch momentan zählt für Stefano Petrarca und sein Team nur eines: «Der Sternen lebt aktuell noch weiter und wir sind da!»

Stellungnahme des Besitzers

Der Besitzer der Liegenschaft meldete sich nach der Veröffentlichung bei der Redaktion und ergänzte, dass die Nebenkosten seit zehn Jahren als Pauschale vergütet wurden. «Die Pauschale entspricht nicht mehr der heutigen Ausganslage und muss deshalb entsprechend angepasst werden», sagt er. Ausserdem sei es dem Besitzer ein Anliegen, dass der Stärnä Ursellen auch weiterhin als Restaurationsbetrieb weitergeführt werde.