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Sternenmatt Worb: «Heit Sorg zur Badi» sammelt Unterschriften

Statt 76 Wohnungen auf der Sternenmatt, soll dieser Fleck begrünt werden. Deshalb werden gegen die Umzonung Unterschriften gesammelt. Das Volk wird wohl das letzte Wort haben.

Zwischen Schwimmbad und Siedlung liegt die Sternenmatt. (Foto: Rolf Blaser)
76 Wohnungen sollen auf der Sternenmatt entstehen. (Foto: zvg)

An der letzten Sitzung des Grossen Gemeinderates (GGR) wurde die Umzonung der Sternenmatt mit einer Mehrheit von 39 zu 0 Stimmen genehmigt. Gemeindepräsident Niklaus Gfeller (EVP) sagte während der Debatte, dass die meisten Leute für verdichtetes Bauen seien, aber nur wenn es nicht in der Nachbarschaft stattfinde.

 

Komitee gegründet

«Ich bin kein direkter Nachbar der Sternenmatt», schreibt Erwin Flückiger aus Worb, «ich habe in meinem Leben fast nur mit dem Bauen zu tun gehabt und bin trotzdem gegen dieses Projekt.»

 

Direkt im Anschluss an die erwähnte GGR-Sitzung hat Erwin Flückiger zusammen mit weiteren Bürgerinnen und Bürgern ein Komitee gebildet. Sie wollen zeigen, dass nicht alle dem Gemeinderat und Parlament zustimmen. Mit dem Namen „Heit Sorg zur Badi„ will die Gruppe mit einem Referendum eine Volksabstimmung erzwingen. Das Volk soll über die Sternenmatte abstimmen.

 

Verdichten Ja, aber nicht da

Verdichtetes Bauen sei eine dringende Notwendigkeit, schreibt Flückiger weiter: «Das heisst aber nicht, dass man dafür eine Grünzone opfern muss. Es gibt in Worb andere Möglichkeiten, mittels verdichtetem Bauen der Notwendigkeit von neuem Wohnraum gerecht zu werden. Ein sehr gutes Beispiel ist das Areal der Brauerei Egger, wo im Moment der Planungsprozess läuft.»

 

Die Argumente des Komitees

Wie das Komitee schreibt, betreffen die Hauptargumente der Gegner nicht nur die direkten Anwohnerinnen und Anwohner:

  • «Die vierstöckigen, 15 bis 18 Meter hohen Gebäude mit einem minimalen Abstand von sieben Meter zur Badi und Liegewiese bilden einen Riegel gegen Westen und zerstören damit den Weitblick.»
  • «Die Nähe zur Liegewiese stört einerseits die Intimsphäre der Badegäste und anderseits die Bewohner durch die Lärmimmissionen. Die daraus entstehenden Probleme sind vorprogrammiert.»
  • «Unsere schöne Badi verliert an Qualität.»
  • «Die vordere Hälfte der Sternenmatt ist im Moment noch als sogenannte Grünzone ausgewiesen. Im kommunalen Richtplan steht, dass solche Parkanlagen und Gärten zu erhalten und aufzuwerten sind. Die Aussage der Bauherrschaft, dass mit dem Projekt diese Grünfläche aufgewertet wird, kann sich das Komitee schlecht vorstellen. Wie kann eine dichte Überbauung mit hohen Gebäuden eine Parkanlage aufwerten?»

Diese und andere Gründe haben zur Bildung des Komitees „Heit Sorg zur Badi„ geführt. Die Unterschriftensammlung für das Referendum ist angelaufen.

 

[i] Das Komitee hat 30 Tage Zeit um 200 Unterschriften zu sammeln. Danach kann die Worber Bevölkerung über die Umzonung abstimmen. Die Frist läuft bis am 16. Oktober.

 

[i] Ursprünglich waren hinter dem Restaurant Sternen 84 Wohnungen in drei Mehrfamilienhäusern geplant. Dagegen gingen 27 Einsprachen ein. Danach wurde das Projekt ein wenig verkleinert, neu sollen noch 76 Wohnungen entstehen.  


Autor:in
pd/rb, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 21.09.2023
Geändert: 21.09.2023
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