- Region
Stettlen: Zwischen Schrumpfkurs und Wachstum
Während die Nachbarsgemeinde Vechigen im letzten Jahr auf 6000 Bewohnerinnen und Bewohner angewachsen ist, zählte Stettlen Ende zum gleichen Zeitpunkt weniger Personen als im Vorjahr. Damit ist die Viertausendergrenze wieder weiter weggerückt. Ist das ein Zeichen für die künftige Entwicklung der Gemeinde? Gemeindepräsident Christian Kaderli erklärt, wie er das einschätzt.
Dieser Tage hat Stettlen die neusten Bevölkerungszahlen gemeldet: 3'383 Einwohnerinnen und Einwohner lebten Ende letztes Jahr in der Gemeinde – exakt 50 weniger als im Vorjahr. Zum einen kamen sechs Babies weniger zur Welt als im 2023, zum anderen starben acht Personen mehr, die anderen 36 sind weggezogen. Damit scheint die Zahl 4000 wieder weiter entfernt als noch im Jahr zuvor.
Stettlen im Wachstumstrend
Ob das dem Gemeindepräsidenten Christian Kaderli zu denken gibt? Nein, ganz im Gegenteil, antwortet dieser gelassen: «Im langfristigen Trend wächst die Bevölkerung von Stettlen stetig.» Er verweist auf die Statistik, die nebst einigen Auf- und Ab-Wellen tatsächlich für die letzten Jahrzehnte einen langsamen, aber unaufhaltsamen Anstieg zeigt. Kaderlis Kommentar: «Den Rückgang vom letzten Jahr – knapp 1.5 Prozent – würde ich als statistischen Ausreisser bezeichnen.»
Vielleicht zogen einige Junge aus
Als Grund dafür vermutet er, dass im letzten Jahr zufälligerweise einige Junge «flügge» geworden seien und ihr Elternhaus verlassen haben. «Umgekehrt kann es auch mal sein, dass plötzlich einige ältere Personen ihr Haus gegen eine Wohnung eintauschen und neuen Familien Platz machen», sagt er. Die Statistik zeigt jedenfalls: Seit dem Jahr 2000, als noch 2823 Stettler:innen gezählt wurden, bewegten sich die Zahlen immer näher an die Dreitausendergrenze heran. Vor genau zehn Jahren – mit 3026 Einwohner:innen – war diese Grenze überschritten.
Potenziell gar gegen Fünftausendergrenze
Und seither geht es, langsam zwar, aber stetig, auf die Viertausendergrenze zu. Mehr noch, sagt Gemeindepräsident Kaderli: «Mit der Ortsplanungsrevision und den damit verbundenen Bauprojekten im Bernapark wächst Stettlen sogar potenziell auf über fünftausend Einwohner:innen.» Persönlich sei er allerdings der Meinung, dass ein «Wachstum per se» gar nicht nicht wünschenswert ist: «Die Ressourcen sind begrenzt, und unbegrenztes Wachstum würde zwangsläufig zum Kollaps führen.»
«Verdaubares» Wachsen
Die Entwicklung im Bernapark hingegen scheint ihm zweckmässig: «Sie entspricht dem Grundsatz der Verdichtung nach innen.» Deshalb, sagt er, sei die Gemeinde letztlich dankbar, dass dieses Wachstum nicht allzu rasant erfolge, sondern in «verdaubaren» Schritten: «So können wir nötigenfalls die Infrastruktur – beispielsweise den Schulraum – den Bedürfnissen anpassen.»
Erstellt:
24.03.2025
Geändert: 24.03.2025
Klicks heute:
Klicks total:
Bei BERN-OST gibt es weder Bezahlschranken noch Login-Pflicht - vor allem wegen der Trägerschaft durch die Genossenschaft EvK. Falls Sie uns gerne mit einem kleinen Betrag unterstützen möchten, haben Sie die Möglichkeit, dies hier zu tun.