- Wirtschaft
Steuern in Wichtrach, Linden, Konolfingen: Einmal Erhöhung, einmal Senkung, einmal nix
In Wichtrach sollen die Steuern erhöht werden, in Linden sollen sie sinken und in Konolfingen bleiben sie gleich. Das letzte Wort hat wie immer das Stimmvolk.
In der Schweiz darf man sogar über die Höhe der Steuern abstimmen. Was für uns nach einer Selbstverständlichkeit klingt, gilt weltweit als grosse Ausnahme. In unseren Nachbarländern haben die Bürgerinnen und Bürger höchstens die Möglichkeit bei der Höhe von Gebühren mitzureden. Dass man direkt über den Steuerfuss abstimmen kann, gilt europaweit als einzigartig. Gleichwohl nimmt jeweils nur ein kleiner Teil unserer Bevölkerung dieses Recht in Anspruch.
Höhere Steuern in Wichtrach
Jedes Jahr werden an den Gemeindeversammlungen im Herbst die Budgets fürs kommende Jahr von der Gemeindeversammlung abgesegnet. Wie die Gemeinde Wichtrach schreibt, wird Anfang Dezember über eine Steuererhöhung abgestimmt. Der Steuersatz soll von heute 1.54 Einheiten auf 1.64 angehoben werden.
Der Gemeinderat begründet die Erhöhung wie folgt: «Einerseits steigen die Kosten an die kantonalen Lastenverteiler stetig an. Andererseits haben sich die Steuereinnahmen aus verschiedenen Gründen nicht wie erwartet entwickelt.» Zudem habe die Gemeinde «mehrere Steuerzahlende mit hohen Verpflichtungen verloren.» Dazu kämen noch hohe Investitionen, was eine Steuererhöhung notwendig mache. Das Stimmvolk von Wichtrach kann am 4. Dezember über den höheren Steuersatz abstimmen.
Tiefere Steuern in Linden
Bessere Nachrichten vermeldet die Gemeinde Linden. Der Gemeinderat will die Steuern von 1.9 auf 1.8 Einheiten senken. «Ich bin zuversichtlich, dass diese Entlastung euch direkt zugutekommt», schreibt Gemeindepräsident Ignaz Margelisch im Lindenblatt. Der vorhandene Bilanzüberschuss von 1.8 Millionen Franken reiche aus, um die prognostizierten Defizite bis 2029 zu decken. Der Gemeinderat geht davon, dass der Bilanzüberschuss bis 2029 auf 890'000 Franken sinken wird. In Linden kommt die Steuersenkung am 27. November vor die Gemeindeversammlung.
Noch keine Erhöhung in Konolfingen
Noch nicht, heisst es in Konolfingen. Die Steuern werden für nächstes Jahr noch auf dem Satz von 1.59 Einheiten belassen. Betonung auf «noch», Konolfingen plant ab 2026 den Steuersatz auf 1.69 Einheiten anzuheben. Grund dafür sind die Investitionen in den Bau des neuen Schulhauses Stalden sowie die bevorstehende Sanierung des Oberstufenzentrums Stockhorn und die Entwicklung des Inseli-Areals. Über den Steuersatz abstimmen kann die Bevölkerung an der Gemeindeversammlung am 19. November.
Erstellt:
01.11.2024
Geändert: 01.11.2024
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