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Straussenhof in Worb: Herzige Tiere, zart und kalorienarm

Am kommenden Samstag lädt Familie Hofmann Stauffer zum Fleischverkauf auf ihren Straussenhof. BERN-OST nahm die afrikanischen Vögel in Augenschein und sprach mit dem Züchter.

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Züchter Hofmann mit Küken. (Bild: Anina Bundi)
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Einen Tag alte Küken aus dem Brutschrank. (Bild: Anina Bundi)
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Der Afrikanische Vogel Strauss: Ein liebenswertes Tier. (Bild: zvg)
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Mobutu, der Blauhals-Straussen-Hahn, engl. "Zimbabwe Blue", gehört zu den Zuchttieren. (Bild: zvg)
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Die brütende Straussen-Henne ist eine Kreuzung zwischen Schwarzhals- und Blauhals-Strauss. (Bild: zvg)
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Etwas oberhalb von Worb liegt der Straussenhof der Familie Hofmann. Straussenfleisch habe bei gleichem Eiweissgehalt nur ein Drittel der Kalorien von Schweinefleisch. Dabei sei es zart und von erlesenem Geschmack, irgendwo zwischen Rind- und Pferdefleisch. So werben Hofmanns auf ihrer Website. Er esse es selber sehr gern, sagt Thomas Hofmann. „Am liebsten schon das Filet“, gibt er zu. Vom Hof gibt es auch Geschnetzeltes, Bratwurst, Fleischkäse, Steaks und Hamburger. Alles im Direktverkauf.

Das Filet im herzigen Urzustand

Aber wie das so ist bei zarten Filets: Im Urzustand sind es Tiere, anfangs Jungtiere, und die sind herzig. Das ist bei den Straussen nicht anders. Junge Strausse haben einen hellen, flaumigen Bauch, graue Strubbelfedern am Rücken, eine Shakiri-Frisur und am Hals Punkte wie ein junges Reh. Und auch die halbwüchsigen und ausgewachsenen Vögel sehen liebenswert aus mit dem langen Hals, den abstehenden Kopfhaaren und den riesigen Augen. 

Deshalb die obligate Laienfrage an den Bauern: Tut es ihm nicht weh, wenn die Tiere schliesslich geschlachtet werden? „Nein. Natürlich habe ich sie gern. Aber sie sind in erster Linie eine Einkommensquelle“, lautet die nüchterne Antwort. Er weicht der Situation auch nicht aus und begleitet die Tiere vom Brutkasten bis zur Schlachtbank. So weit ist es ein bis eineinhalb Jahre später im Schlachthüsi Freimettigen bei Christian Gygax. Getötet werden sie per Stromschlag. Danach hilft Hofmann beim Schlachten. Beim Hofverkauf am Samstag wird das Fleisch von insgesamt zwölf ausgewachsenen Vögeln verkauft, fast alles auf Vorbestellung.

Auch Eierschalen stehen im Onlineshop des Straussenhofs im Angebot. Die Federn, die als Hutschmuck im 18. Jahrhundert so beliebt waren, dass sie fast zur Ausrottung der Vögel geführt hätten, gehen meist gratis an Kindergärten oder Blumenläden und haben kaum mehr Wert. Auch die Preise für das Leder sind gerade auf einem Tiefpunkt. Hofmann hofft aber auf eine Erholung und bewahrt die Häute bis dahin gesalzen auf.

Flügel nur für schön

Und zum Schluss: Es stimmt, dass Strausse nicht fliegen können. Sie schlagen zwar gern mit ihren imposant aussehenden Flügeln. Doch die bestehen vorallem aus Federn und Luft. Die eigentlichen Flügel sind klein, die Vögel schwer. Ein Hahn wiegt bis zu 160, eine Henne 90 bis 110 Kilogramm. Das Flügelschlagen hat in erster Linie soziale Zwecke und ist Teil des Balz-Verhaltens.

Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 01.08.2013
Geändert: 01.08.2013
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