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Tausendfüssler-Plage: Der tägliche Kampf gegen die Viecher
Regina Moser aus Münsingen kämpft gegen eine ungewöhnliche Plage: Hunderte Tausendfüssler bevölkern täglich ihren Balkon. Trotz intensiver Bemühungen und Expertenrat scheint es keine schnelle Lösung zu geben – und die ungebetenen Gäste verbreiten nicht nur Ekel, sondern auch einen unerträglichen Geruch. Was hilft?
Seit drei Monaten kämpft Regina Moser aus Münsingen mit einer wahren Plage: Tausendfüssler haben es sich auf ihrem Balkon gemütlich gemacht. «Zuerst dachten wir, es seien Würmer», erzählt sie, «aber dann stellten wir fest, dass es Tausendfüssler sind.» Diese ungebetenen Gäste tauchen täglich in Massen auf – und das nicht nur bei ihr, sondern auch bei Nachbarn auf dem gleichen Stockwerk. Interessanterweise haben die Bewohner der Etage darunter jedoch keine Probleme mit den Krabbeltieren.
Die Hauruck-Methode mit heissem Wasser
Frau Moser wohnt seit 35 Jahren in einer Attikawohnung mit Dachbegrünung und kann nicht sagen, woher die Tausendfüssler kommen: «Wir haben auf dem Dach nachgesehen, aber nichts gefunden. Auf der einen Seite des Balkons haben wir einen bepflanzten Trog, unter dem wir einige Tausendfüssler entdeckt haben», berichtet sie.
Pro Tag sammelt sie etwa 100 dieser kleinen Plagegeister ein. «Am Morgen sind es 50 bis 60 Stück, und am Abend nochmal 40», sagt sie. Mit einem Besen wischt sie die Tiere zusammen, kippt sie in einen Kessel und übergiesst sie mit heissem Wasser. «Sie stinken grauenhaft», beschreibt Moser das Prozedere, «wenn sie in Gefahr sind, sondern sie ein Sekret ab, das fürchterlich riecht.»
Kein Gift gegen die Viecher
Regina Moser hat im Internet recherchiert und festgestellt, dass schon mehrere Medien über das Auftreten von Tausendfüsslern in der Ostschweiz berichtet haben. Eine chemische Bekämpfung durch den Kammerjäger scheint die einzige Lösung zu sein, doch bisher hat sich kein Fachmann ihrer Lage angenommen. «Der Kammerjäger hatte bisher keine Zeit», bedauert Regina Moser.
Sie hat sich auch mit dem Gesundheitsamt und einer Gärtnerei in Verbindung gesetzt, doch auch dort konnte man ihr nicht helfen. «Es gibt kein Gift gegen Tausendfüssler, da sie als Nützlinge gelten, die Pflanzenreste fressen», erklärt sie.
Woher kommen sie?
Eine weitere Herausforderung sei, dass die genaue Herkunft der Tiere unklar ist. «Wir vermuten, dass sie von unter den Bodenplatten kommen», sagt Moser. Doch auch unter den Blumentrögen hat sie immer wieder Tausendfüssler gefunden. Das Entfernen und Neuverlegen der Bodenplatten wäre eine Möglichkeit, die jedoch nicht ohne weiteres umsetzbar sei.
Wer weiss Rat?
In ihrer Verzweiflung sucht Regina Moser jetzt nach Personen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und wissen, wie man diese Plage in den Griff bekommt. «Wir wissen nicht, ob sie sich so schnell vermehren oder woher sie genau kommen», gesteht sie. Die Ungewissheit und der tägliche Kampf gegen die Tausendfüssler sei unappetitlich und mühsam. «Es klingt sehr unangenehm, wenn man drauftritt. Es knackt und chlepft», fügt sie hinzu und macht damit deutlich, wie sehr diese Situation an ihren Nerven zehrt.
Wer weiss, wie man gegen Tausendfüssler auf dem Balkon vorgehen kann? Melden Sie sich per Mail.
[i] Am Freitag Nachmittag erreichte uns das folgende Mail aus Manila (!) von BERN-OST Leser Klaus Harder: "Hallo von den Philippinen! Die Tausendfüssler bleiben einen Monat und verschwinden dann wieder. Sie haben Paarungszeit. Wird wieder...."
Eine weitere Nachricht erreichte uns am frühen Freitag Abend von Peter Dobler: "Gegen die Tausendfüssler hilft Kieselgur."
Am Freitag Abend schreibt Monika Kunert: "Vor ca. 3 Jahren hatten wir auch eine Plage von diesen Tausendfüsslern und wir wohnen auch in Münsingen in einem Einfamilienhaus. Kieselgur hat geholfen ums Haus herum, und in die Hochbeeten gossen wir heisses Wasser. Täglich mehrmals beseitigten wir die Tausenfüssler, und es dauerte eine gewisse Zeit, bis es immer weniger wurden. Frau Moser darf gerne mit uns Kontakt aufnehmen. Familie Kunert, Tel. 031 782 07 60"
Erstellt:
06.09.2024
Geändert: 07.09.2024
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