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Toppwald bei Aebersold: Unschönes Stillleben aus Robidog-Beuteln

Leser Hansruedi Gammenthaler aus Konolfingen verstand die Welt nicht, als er auf einer Velotour die Ansammlung der Robidog-Säckli im Wald bei Aebersold sah. Das sei doch absolut nicht so, wie man es machen sollte, schreibt er zu seinem Foto, und wünscht: «Nie mehr!»

Farbenfroh, aber trotzdem höchst unschön: Robidog-Beutel im Toppwald bei Aebersold. (Foto: Hansruedi Gammenthaler)

Beschwingt radelte Hansruedi Gammenthaler an einem Samstag auf seiner Velotour durch den Toppwald  in Richtung Aebersold und genoss die Natur. Da stutzte er. Bei einem Rastplatz lagen vier farbige Robidog-Beutel auf dem Baumstrunk neben dem Brunnen, schön versammelt und drapiert zwar. Aber eindeutig an der falschen Stelle.

 

Farbige Robidog-Beutel im Wald

«So macht man das nicht!», sei ihm durch den Kopf geschossen, und er zückte sein Handy für einen Schnappschuss. Zwar habe er schon öfter farbige Robidog-Säcke im Wald verstreut erblickt. «Aber in dieser Masse noch nie.» Zudem findet er es schade, dass sie ausgerechnet einen so wunderschönen Rastplatz verunstalten. «Ein wenig Ordnung muss doch sein!», findet er. Wer weiss: Allenfalls hat sich das jemand beim Spazieren genau so überlegt und deshalb die verschiedenen Beutel im Wald zusammengesammelt und als Mahnmal auf dem Strunk deponiert?

 

Er sei kein Hundehasser ...

Übrigens, ergänzt Hansruedi Gammenthaler, sei er alles andere als ein Hundehasser: «Ich war früher selbst ein ‘Hündeler’ und habe im Kinologischen Verein Sumiswald Schäferhunde zu Schutzhunden ausgebildet», erzählt er. Aber es wäre ihm nicht in den Sinn gekommen, Beutel so zu deponieren, denn für ihn war klar: «Wenn es keinen Ghüderchübel im Wald hat, nimmt man die Beutel halt mit nach Hause!»

 

... aber das wünschen sich wohl alle

Er ist überzeugt, dass er nicht der einzige ist, den ein solcher Anblick stört, und fordert: «Nie mehr! Das wünschen sich alle Nicht-Hündeler.» Und sicher finden das auch Hundebesitzer: Schon Hundedreck liegen zu lassen an sich ist uncool – und erst recht, zuerst einen unverrottbaren Plastikbeutel darum zu hüllen und das Ganze dann in der Natur liegenzulassen.

 

[i] Der Toppwald bei Konolfingen ist übrigens ein sogenannter Plenterwald. «Ein im Plenterbetrieb bewirtschafteter Hochwald», so ist auf Wikipedia zu lesen, «ist ein sich stetig verjüngender Dauerwald, in dem Bäume aller Dimensionen kleinstflächig bis einzelstammweise vermischt sind. Im Plenterbetrieb werden einzelne Bäume gefällt und so ein permanenter Hochwald geschaffen.» Trotz des vermeintlich urwaldähnlichen Charakters sei der Plenterwald ein bewirtschafteter Forst: «Die Nachhaltigkeit der Holznutzung eines Forstbetriebes wird im Plenterwald durch das gleichmäßige Nachwachsen von Bäumen auch auf einer kleinen Parzelle erreicht.»


Autor:in
Claudia Weiss, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 16.04.2025
Geändert: 16.04.2025
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