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Turnhalle Biglen: Keine Küche, aber eine mobile Bühne
44 Meter breit und 23 Meter lang, Satteldach und gebaut in Holz: So soll die neue Turn- und Mehrzweckhalle in Biglen dereinst aussehen. Für rund 11.4 Millionen Franken soll die 60-jährige Turnhalle Feltschen ersetzt werden. Um sie zu bauen, müssten die Steuern erhöht werden.
Für das Geld gebe es nicht alles, was man gerne hätte, aber alles, was Biglen brauche, so Gemeindepräsident Guido Heiniger (Die Mitte) an der Informationsveranstaltung am Dienstagabend in der Turnhalle Feltschen. Auf eine Küche müssen die Vereine weiterhin verzichten, was am Anlass vom Musikverein bedauert wurde. "Eine Küche und eine fixe Klappbühne hätten 2.1 Millionen Franken mehr gekostet", sagte Heiniger. Das könne sich Biglen nicht leisten. Es gebe nun aber einen Raum, in dem man Geräte wie einen Kühlschrank aufstellen könne und drinnen wie draussen genügend Stromanschlüsse für mobile Küchenlösungen.
Turnvorstellung mitten im Raum
Die erwähnte Bühne gibt es allerdings, und das mit einem Plus: Anstatt wie ursprünglich gewünscht, wird sie nicht fix und nicht zum Runterklappen sein. "Es gibt ein Bühnenpodest, welches auf Rollen einfach da, wo gewünscht, in die Halle gestellt werden kann. Also auch mitten in den Raum", sagte Architekt Rolf Mühlethaler. Das schien gut anzukommen: Für die Turnvorstellung sei das sicher ganz gut, sagte eine Vertreterin des Turnvereins in der Fragerunde im Anschluss.
Darüberhinaus bietet die neue Halle alles, was eine zeitgemässe Turn- und Mehrzweckhalle braucht. Geräteräume innen und aussen, genügend Garderoben mit Tageslicht und Frischluft, grosse Fenster auf Sichthöhe mit Blick in die Landschaft, eine Zuschauer:innengalerie und ebenerdiger Zugang zu Vor- und Sportplatz. Auf ersteren führen grosse Tore, sodass er bei Grossanlässen nahtlos miteinbezogen werden kann. Die Halle kann zudem mittels Trennwände in drei kleinere Hallen unterteilt werden.
Elementbau aus Schweizer Holz
Die Aussengestaltung der Halle lehnt sich gemäss Architekt den Landwirtschaftsbauten in der Umgebung an. Der acht Meter hohe Bau wird in naturbelassenem Schweizer Tannenholz ausgeführt und erhält ein leicht asymmetrisches weit ausladendes Satteldach. An beiden Schmalseiten gibt es schopfartige Anbauten, die Stauraum bieten.
Geplant hat die Halle die Schaerholzbau AG aus Altbüren (LU), welche als Siegerin aus dem Gesamtleisterwettbewerb hervorging, den die Gemeinde ausgeschrieben hatte. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Holzelementrahmenbau, vom Baum im Wald bis zum fertigen Gebäude.
Reserven runter, Steuern rauf
"Es wird eine schöne, grosse Halle und es passt zu unserer Region", so Heiniger zum Projekt. Es sei keine Luxuslösung, aber auch keine Billigvariante und biete mehr Vor- als Nachteile. Die dazu gezeigten Powerpointfolien schienen dies auch visuell deutlich zu machen. Jedoch geht es bei den zwei darauf aufgeführten Minuspunkten (gegenüber acht Pluspunkten) ums Geld: Für den Bau sollen die finanziellen Reserven angezapft und die Steuern von 1.75 auf 1.9 erhöht werden. Es braucht also an der Urnenabstimmung vom 27. November ein Ja zum Verpflichtungskredit und an der Gemeindeversammlung vom 2. Dezember eines zum Budget und zur Steuererhöhung.
Läuft alles glatt, soll der Bau im November nächsten Jahres starten. Ende Januar 2025 soll die Schlüsselübergabe der neuen Halle an die Gemeinde erfolgen.
Erstellt:
27.10.2022
Geändert: 28.10.2022
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