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Unterschriften eingereicht: Die Schule soll in Bleiken bleiben

Eine Gruppe von Eltern fordert, dass die Schule in Bleiken weiter bestehen soll. Sie haben dafür 331 Unterschriften der Gemeindepräsidentin Bettina Gerber übergeben. Gerber wohnt selbst in Bleiken, BERN-OST hat bei ihr nachgefragt, was sie von der Petition hält.

Fränzi Joost und Jasmin Flükiger überreichen die Unterschriften an Gemeindepräsidentin Bettina Gerber. (Foto: zvg)

Am Montag überreichten Fränzi Joost aus Oberdiessbach und Jasmin Flükiger aus Bleiken Gemeindepräsidentin Bettina Gerber eine Petition mit 331 Unterschriften. Ziel der Petition ist der Erhalt der Schule Bleiken, deren Schliessung im Rahmen der Schulraumerweiterung in Oberdiessbach vorgesehen ist.

 

Schliessung ist beschlossene Sache

Der Gemeinderat hatte in der Abstimmungsbotschaft zur Schulraumerweiterung, über die letztes Jahr abgestimmt wurde, angekündigt, dass der Schulstandort Bleiken aufgegeben werde.  Mit der Schliessung würde Bleiken seinen letzten sozialen Treffpunkt verlieren, schreiben die Petitionärinnen. Zudem stünde zur Diskussion, das Schulhaus zu verkaufen, was auch das Ende des beliebten Spielplatzes bedeuten würde. Künftig müssten alle Kinder aus Bleiken mit dem Schulbus nach Oberdiessbach fahren.

 

«Gut funktionierende Schule»

Die Initiantinnen betonen, dass die Schule Bleiken gut funktioniere und ein besonderer Lernort sei. Dies zeige sich auch daran, dass viele Eltern aus Oberdiessbach gezielt beantragen, ihre Kinder dort einschulen zu lassen. Fränzi Joost hat zusätzlich ein pädagogisches Konzept mit dem Titel «Schule Bleiken: Kleine Schule grosse Chance» ausgearbeitet und zusammen mit der Petition eingereicht.

 

Nochmals überdenken

Die Petition fordert den Gemeinderat auf, die geplante Schliessung der Schule Bleiken nochmals zu überdenken. Die Initiantinnen hoffen, dass der Entscheid revidiert wird.

 

BERN-OST wollte von Gemeindepräsidentin Bettina Gerber (Die Mitte) wissen, wie definitiv die Schliessung der Schule Bleiken ist.

Bettina Gerber: Noch der alte Gemeinderat (bis Ende 2021) hatte entschieden, dass bei einer Annahme der Schulraumerweiterung in Oberdiessbach der Schulstandort Bleiken geschlossen wird. Dies wurde auch in den Abstimmungsunterlagen so kommuniziert. Als Gemeindepräsidentin trage ich diesen Entscheid mit.

 

Was sagen Sie zur Petition?

Ich habe grundsätzlich Verständnis für dieses Anliegen. Es hat sich herumgesprochen, dass in Bleiken eine ganz besondere Schule ist. Hier finden alle ein Plätzli und seien sie noch so besonders. Die Lehrpersonen können in diesem beschaulichen Umfeld auf die Kinder eingehen und auch die Schüler untereinander haben einen sehr schönen, respektvollen Umgang miteinander. Das mag vielleicht auch noch am Modell der Basisstufe liegen, welches ja nun auch für Oberdiessbach ein Thema wird.

 

Haben Sie Verständnis für das Anliegen?

Ja. Meine Kinder haben in Bleiken eine sehr schöne Schulzeit erlebt. Der Satz «Kleine Schule, grosse Chance» stimmt mit unseren eigenen Erfahrungen überein. Auch aus Sicht der Bevölkerung von Bleiken ist die Schule natürlich ein wichtiger Punkt. Alle haben gerne Kinder im Dorf und auch das Schulhaus an sich ist ein schöner und wichtiger Begegnungsort. 

 

Trotz allem müssen wir aber den Fakten in die Augen sehen: Die Schülerzahlen sind dramatisch zurückgegangen in Bleiken und es ist praktisch unmöglich, dort noch Bauland einzuzonen. 

 

Gehen Ihre Kinder noch in Bleiken zur Schule?

Nicht mehr. Unsere Kinder haben alle vom Kindergarten bis zur 6. Klasse in Bleiken die Schule besucht. 

 

Was passiert jetzt?

Wir werden das Anliegen sauber prüfen und auch die nötigen Abklärungen gründlich treffen. Letztlich werden wir unsere Bevölkerung fragen müssen: "Wollt ihr diesen Mehrwert und seid ihr bereit, diese Kosten zu tragen?"

 

Haben Sie die Petition auch unterschrieben?

Nein.

 

[i] Das Interview wurde per Email geführt.  


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 13.11.2024
Geändert: 13.11.2024
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