- Region
Vechigen - Widerstand gegen Windpark wächst
Eine neue aufgeschaltete Website der Windparkgegner macht Stimmung gegen das Projekt der Considerate AG. Diese hält aber an ihren Plänen fest und will nun erste Messdaten einholen.
Über hundert Mitglieder sind der «IG Weitsicht für Vechigen» bereits beigetreten. Diese ist im März im Nachgang an die Informationsveranstaltung über den geplanten Windpark auf den Anhöhen der Gemeinde entstanden. Federführend ist ein neunköpfiger Vorstand rund um den Präsidenten und Landwirt Andreas Flückiger. Schon an der Informationsveranstaltung hatten sich im März 250 Leute eingefunden. Und die Voten waren mehrheitlich negativ. Man fürchte, dass die Windräder das Naherholungsgebiet beeinträchtigen und die Gegend entwerten würden.
Ist die Schweiz geeignet?
In der Zwischenzeit haben sich die IG-Mitglieder kundig gemacht. Auf ihrer neuen Website ist neben Befürchtungen auch die Rede von Gefahren für die Gesundheit und Messungen der Lärmbelastung. Weltweit nehme der Widerstand zu, ist zu lesen. In einer Mitteilung stellt die IG ihren Widerstand in einen energiepolitischen Zusammenhang. Sie schreibt von gesunkenen Strompreisen, welche die erneuerbare Wasserkraft aktuell in Bedrängnis brächten. «Unter anderem auch wegen des mit Milliarden subventionierten Windund Sonnenstroms aus Deutschland.» Es mache vor diesem Hintergrund keinen Sinn, in einem dicht besiedelten Gebiet ganze Gegenden der Windenergie zu opfern, schreibt die IG.
Und sie sagt voraus, dass die Windenergie in der Schweiz nie eine bedeutende Rolle spielen werde. Sie beruft sich dabei auf das BKW-Magazin «Power»: Die BKW, die den Windpark Mont Crosin/Mont Soleil betreibt, teile dort mit, dass die Voraussetzungen für Windenergieanlagen im Ausland vielerorts besser seien. Die Schweiz sei aufgrund der Topografie, des begrenzten Windaufkommens und eines hohen Konfliktpotenzials mit Naturund Landschaftsschutz nicht prädestiniert.
Darum habe sich die BKW auch aus einem Windenergieprojekt in der Gemeinde Vechigen zurückgezogen. Vom Vechiger Gemeinderat und von der Planungsfirma Considerate AG werde einseitig positiv über das Projekt informiert. In einem Abschnitt der Website steht: «Die Behörde von Vechigen ist seit Jahren bestrebt, Windkraftanlagen errichten zu lassen.»
«Das ist ihr gutes Recht»
So allgemein will das Gemeindepräsident Walter Schilt aber nicht stehen lassen. «Klar, für mich wäre das ein Beitrag an die Umwelt und die Zukunft», sagt er. Doch ihm falle kein Zacken aus der Krone, wenn das Projekt nicht zustande komme. Man könne nicht immer nur von alternativer Energie sprechen. «Man muss doch auch dafür einstehen», glaubt er. Klar sei aber auch, dass all die Fragen zu Gefahren für die Gesundheit, zur Lärmbelastung und zum Landschaftsschutz zuerst beantwortet werden müssten. «Diese kann aber nicht ich beantworten, das müssen die Fachleute tun.» In naher Zukunft soll nun einmal die Windstärke mit einem 93 Meter hohen Mast gemessen werden. «Dann sehen wir weiter. Der Gemeinderat wird zu diesem Zeitpunkt eine Standortbestimmung vornehmen», so Schilt.
Er könne die Mitglieder der IG verstehen, und er habe überhaupt nichts dagegen einzuwenden, dass sie sich wehren wollten. «Das ist ihr gutes Recht.» Sollte das Projekt nach einer positiven Windmessung weitergehen, werde eine Überbauungsordnung erstellt. Danach findet eine Abstimmung statt. Schilt sieht sich zwar als «Steigbügelhalter» für ein Windenergieprojekt. «Aber die Gemeinde wird sicher kein Geld investieren.»
Erschliessung ist machbar
Diese Aussage bestätigt Urs Seiffert, Geschäftsführer der Considerate AG: «Sowohl die Planungsarbeiten wie das Aufstellen des Messmastes werden von unserer Firma getragen», sagt er. Auch die Zufahrten würden im Fall einer Realisierung durch den Bauherrn finanziert. «Wenn die Machbarkeit des Projekts bestätigt ist, wird die Considerate AG geeignete Sponsoren kontaktieren.» Laut Seiffert sind Erschliessung und Netzanbindung von Windrädern in Vechigen mit vertretbarem Aufwand machbar.
Ist die Schweiz geeignet?
In der Zwischenzeit haben sich die IG-Mitglieder kundig gemacht. Auf ihrer neuen Website ist neben Befürchtungen auch die Rede von Gefahren für die Gesundheit und Messungen der Lärmbelastung. Weltweit nehme der Widerstand zu, ist zu lesen. In einer Mitteilung stellt die IG ihren Widerstand in einen energiepolitischen Zusammenhang. Sie schreibt von gesunkenen Strompreisen, welche die erneuerbare Wasserkraft aktuell in Bedrängnis brächten. «Unter anderem auch wegen des mit Milliarden subventionierten Windund Sonnenstroms aus Deutschland.» Es mache vor diesem Hintergrund keinen Sinn, in einem dicht besiedelten Gebiet ganze Gegenden der Windenergie zu opfern, schreibt die IG.
Und sie sagt voraus, dass die Windenergie in der Schweiz nie eine bedeutende Rolle spielen werde. Sie beruft sich dabei auf das BKW-Magazin «Power»: Die BKW, die den Windpark Mont Crosin/Mont Soleil betreibt, teile dort mit, dass die Voraussetzungen für Windenergieanlagen im Ausland vielerorts besser seien. Die Schweiz sei aufgrund der Topografie, des begrenzten Windaufkommens und eines hohen Konfliktpotenzials mit Naturund Landschaftsschutz nicht prädestiniert.
Darum habe sich die BKW auch aus einem Windenergieprojekt in der Gemeinde Vechigen zurückgezogen. Vom Vechiger Gemeinderat und von der Planungsfirma Considerate AG werde einseitig positiv über das Projekt informiert. In einem Abschnitt der Website steht: «Die Behörde von Vechigen ist seit Jahren bestrebt, Windkraftanlagen errichten zu lassen.»
«Das ist ihr gutes Recht»
So allgemein will das Gemeindepräsident Walter Schilt aber nicht stehen lassen. «Klar, für mich wäre das ein Beitrag an die Umwelt und die Zukunft», sagt er. Doch ihm falle kein Zacken aus der Krone, wenn das Projekt nicht zustande komme. Man könne nicht immer nur von alternativer Energie sprechen. «Man muss doch auch dafür einstehen», glaubt er. Klar sei aber auch, dass all die Fragen zu Gefahren für die Gesundheit, zur Lärmbelastung und zum Landschaftsschutz zuerst beantwortet werden müssten. «Diese kann aber nicht ich beantworten, das müssen die Fachleute tun.» In naher Zukunft soll nun einmal die Windstärke mit einem 93 Meter hohen Mast gemessen werden. «Dann sehen wir weiter. Der Gemeinderat wird zu diesem Zeitpunkt eine Standortbestimmung vornehmen», so Schilt.
Er könne die Mitglieder der IG verstehen, und er habe überhaupt nichts dagegen einzuwenden, dass sie sich wehren wollten. «Das ist ihr gutes Recht.» Sollte das Projekt nach einer positiven Windmessung weitergehen, werde eine Überbauungsordnung erstellt. Danach findet eine Abstimmung statt. Schilt sieht sich zwar als «Steigbügelhalter» für ein Windenergieprojekt. «Aber die Gemeinde wird sicher kein Geld investieren.»
Erschliessung ist machbar
Diese Aussage bestätigt Urs Seiffert, Geschäftsführer der Considerate AG: «Sowohl die Planungsarbeiten wie das Aufstellen des Messmastes werden von unserer Firma getragen», sagt er. Auch die Zufahrten würden im Fall einer Realisierung durch den Bauherrn finanziert. «Wenn die Machbarkeit des Projekts bestätigt ist, wird die Considerate AG geeignete Sponsoren kontaktieren.» Laut Seiffert sind Erschliessung und Netzanbindung von Windrädern in Vechigen mit vertretbarem Aufwand machbar.
Autor:in
Christine Nydegger, Berner Zeitung BZ
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Erstellt:
09.07.2016
Geändert: 09.07.2016
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