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Volleyballerin Rebekka Hauri in Amerika: "Ich bin super motiviert"
Anfang August flog Rebekka Hauri (19) für mindestens ein Jahr nach Amerika. Die Worber Volleyballerin hat an der Coppin State University ein Vollzeitstipendium erhalten und spielt neben dem Studium in der höchsten Liga, der Division 1. Auf BERN-OST berichtet sie über die Verletzung, die sie sich kurz nach der Ankunft zuzog, den ersten Besuch aus der Heimat und ihre Ziele für diese Saison.
Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, seit ich im August nach Amerika aufgebrochen bin. Als ich nach einer Nacht im Hotel am Campus der Coppin State University ankam, war dieser noch leer. Niemand ausser ein paar meiner Volleyball-Teamkolleginnen waren da. Nach knapp einer Stunde Administration konnte ich endlich mein Zimmer beziehen. Ich teile mir das Appartement - das vier Doppelzimmer, ein Wohnzimmer und ein Gemeinschaftsbad beinhaltet - mit sechs meiner Teamkolleginnen. Schnell wurde mir klar, dass ich noch einiges einkaufen muss.
Eine Bänderverletzung zum Beginn
Zwei Tage nach meiner Ankunft ging es los mit trainieren: Am Morgen und Nachmittag Trainingseinheiten von zwei bis drei Stunden und zwischendurch noch Schwimm- und Krafttraining. Bis zu sechs Stunden täglich trainierten wir in der dreiwöchigen Preseason, da schon bald die ersten Turniere anstanden.
Leider verletzte ich meine Bänder am rechten Knöchel schon in der ersten Trainingswoche und musste für fünf Tage aussetzen. Von Pause ist hier aber nicht die Rede. Mit professioneller Phyisotherapie wurde mein Fussgelenk wieder gesund gepflegt. Hier fehlt es an nichts was die gesundheitliche Betreuung betrifft. Man merkt schnell, dass der College Sport und die Gesundheit der Sportler sehr ernst genommen werden. In einem Ernährungstagebuch notieren wir, wie viel Wasser wir trinken, wie viele Stunden Schlaf wir hatten und wie wir uns fühlen, um unsere Körper optimal gesund und fit zu halten.
Verlorene Spiele trotz viel Talent
Gerade rechtzeitig zum ersten Turnier konnte ich wieder spielen. Um auf die Spiele in unserer Konferenz vorbereitet zu sein, reisten wir nach North Carolina, Pennsylvania und Rhode Island, um an Turnieren teilzunehmen. Trotz viel Talent in unserem Team merken wir schnell, dass wir mit elf «Freshman» (Neulingen) von gesamthaft fünfzehn Spielerinnen ein sehr junges Team sind. Nebst einzelnen nebst einzelnen gewonnenen Spielen mussten wir anfangs überwiegend Niederlagen einstecken.
Nebst der Saisonvorbereitung hat Ende August das Studium begonnen. Ich habe mich für den Bachelor in Sports and Management entschieden und belege zurzeit sechs Kurse: Mathematik, Englisch, Psychologie, Philosophie, Master of Information Systems und Freshman Seminar. Davon sind vier «in class»-Kurse und zwei Online-Kurse. Die Klassen sind klein, ungefähr 25 Studenten pro Kurs.
An Tempo und Akzent gewöhnt
Anfangs musste ich mich an das Tempo und den Akzent der Professoren gewöhnen, doch unterdessen ist das Verstehen kein Problem mehr für mich. Die Online-Kurse werden auf einer Online-Plattform namens Blackboard durchgeführt. In einem Kalender auf meinem «Blackboard Account» sind die Fälligkeitsdaten der Aufträge eingetragen, die ich online erledigen kann. Letzte Woche hatten wir unsere Zwischenprüfungen und ich konnte in all meinen Kursen eine A, was einer 6 in der Schweiz entspricht, erzielen.
Zusätzlich zu den Kursen haben wir Athleten im ersten Semester zehn Stunden Studyhall zu absolvieren. Studyhall bedeutet beaufsichtigtes Lernen. Dies ist obligatorisch, weil wir Athleten öfters wegen Spielen oder Trainings Unterricht verpassen und das so nachholen können. Je besser die Noten sind, desto weniger Stunden werden es im zweiten Semester.
Playoffs als Saisonziel
Ende September hat die eigentliche Saison begonnen. Das Liga-System ist hier etwas anders. Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, wie es funktioniert. Innerhalb von sogenannten Konferenzen werden Qualifikationsspiele gespielt und die Top 4 Teams der Konferenz können an die Playoff-Spiele gehen.
Von den gesamthaft fünf gespielten Spielen in unserer Konferenz haben wir zwei gewonnen und drei verloren. Sechs weitere Spiele werden zeigen, ob wir es zu den Playoff-Spielen schaffen werden. Bis jetzt habe ich eine super Zeit. Es ist immer etwas los und ich profitiere viel im Training. Nun hoffen wir nur, dass wir uns den Traum, die Playoff-Spiele zu erreichen, erfüllen können.
Besuch von zu Hause
Für unser erstes Heimspiel kam meine Familie auf Besuch. Während denn Herbstferien war es ihnen möglich, drei Wochen in Amerika zu verbringen. Wir verbrachten während ihrem Aufenthalt so viel Zeit wie möglich zusammen - nebst Studium und Training, welche für mich weiterliefen.
Meine Eltern und meine jüngere Schwester zu sehen war definitiv ein Highlight für mich. Denn trotz toller Teamkolleginnen vermisse ich meine Familie. Ihr Besuch hat mir viel Freude und Energie gebracht und ich bin super motiviert für die weitere Zeit hier.
Erstellt:
02.11.2018
Geändert: 02.11.2018
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