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Walkringen - Keine Tageskarten mehr: "Defizitäres Geschäft"

Walkringen verkauft ab Ende April keine Tageskarten Gemeinde mehr. Die Auslastung ist zurückgegangen, das Geschäft ist für die Gemeinde defizitär.

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Bahnhof Walkringen: Einsteigen ohne Tageskarte Gemeinde. (Bild: Archiv BERN-OST)
Die Gemeinde Walkringen stellte ab 1986 zwei Tageskarten zur Verfügung. 2004 bis 2007 wurden vier Tageskarten angeboten, 2007 bis 2011 sogar sechs. Seit Mai 2011 können aufgrund der verschärften Bezugsvorschriften der SBB, wie der Walkringer Gemeinderat schreibt, nur noch zwei Tageskarten Gemeinde angeboten werden.

Nun wurde festgestellt, dass die Auslastung der Tageskarten in den letzten beiden Jahren zurückgegangen ist. Die Ursache ist für den Gemeinderat klar: "Dies ist hauptsächlich auf die Einschränkungen der SBB zurückzuführen, wonach Tageskarten ab Fahrplanwechsel 2011 nur noch an die Einwohner der eigenen Gemeinde oder von Nachbargemeinden mit weniger als 2‘000 Einwohner verkauft werden dürfen."

"Verwaltungsaufwand nicht gedeckt"

2011 stiegen der Anschaffungspreis für die Tageskarten sowie die Wartungskosten für das Reservationssystem. 2012 wurde der Anschaffungspreis seitens der SBB erneut erhöht. Der Anteil Verwaltungsaufwand - 4 Minuten pro verkaufte Tageskarte - deckt den effektiven Aufwand laut Gemeinderat "bei weitem nicht".

"Das Geschäft bleibt defizitär"

Heute kostet die Walkringer Tageskarte 40 Franken. Der Walkringer Gemeinderat hat verschiedene Modelle mit Preiserhöhungen auf 42 und auf 45 Franken und mit verschiedenen Auslastungsgraden durchgerechnet. Das Resultat: "Auch mit einer Preiserhöhung auf 45 Franken bleibt das Geschäft bei einer Auslastung unter 90 Prozent defizitär."

"Jahresrechnung nicht zusätzlich belasten"

Nun stellt die Gemeinde, die im laufenden Jahr mit einem Sparbudget leben muss, den Tageskartenverkauf ein. Die Hauptbegründung: "Aufgrund der finanziellen Lage ist die Tätigung selbst gewählter Aufgaben kritisch zu hinterfragen; die Jahresrechnung soll durch eine solche Ausgabe nicht zusätzlich belastet werden."

Autor:in
Martin Christen, martin.christen@bern-ost.ch
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Erstellt: 16.04.2013
Geändert: 16.04.2013
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