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Walkringen - Selbst mit Fieber spielte sie in der Kirche
Seit 40 Jahren begleitet Rösly Kropf aus Affoltern mit ihrem Orgelspiel die Gottesdienste in der Kirchgemeinde Walkringen.
«Mit keinem Instrument erreicht man solch ein Klangvolumen.» Rösly Kropf beginnt zu schwärmen, wenn sie die Vorteile ihres Lieblingsinstruments aufzählen soll. Die «Königin der Instrumente» werde die Orgel zu Recht genannt, die Möglichkeiten seien fast unerschöpflich.
Musik begleitete Rösly Kropf, die dieses Jahr ihren 75.Geburtstag feiern kann, schon seit ihrer Kindheit. Ihr Vater war in Affoltern Besitzer einer kleinen Sägerei und eines Landwirtschaftsbetriebs. Sie erinnert sich mit Schaudern an einen Unfall, den sie als 3- oder 4- Jährige in der Sägerei hatte: «Meine Mutter war beim kranken Bruder im Spital. Statt im Sandkasten spielten wir jeweils mit Sägemehl.» Plötzlich sei der leere Schienenwagen über beide Hände gerollt. «Es ist ein Wunder, dass sich meine Finger wieder erholten. Sonst hätte ich nie Orgel spielen können.»
Nach ersten Erfahrungen mit der Flöte lernte sie das Spielen mit dem Harmonium und der Geige. Mit 15 Jahren erhielt sie die ersten Orgelstunden, und als 18-Jährige amtete sie bereits als Organistin in Gottesdiensten.
Anonymer Spender
Während vieler Jahre übte Rösly Kropf in Kirchen, da sie daheim kein Instrument besass. «Meistens, wenn unsere drei Kinder in der Schule waren.»
Eines Tages erhielt sie einen Brief mit einer grösseren Geldsumme. «Nimm es als Geschenk Gottes», schrieb der anonyme Spender. Mit diesem Betrag und einer Versicherungsentschä-digung («Ein Schleudertrauma, aber das wäre eine andere Geschichte.») konnte sie sich 1981 eine Übungsorgel kaufen.
Viele Erinnerungen
Rösly Kropf erzählt gerne von ihren lustigen oder prägenden Erlebnissen an der Orgel. So erinnert sie sich an einen Gottesdienst, bei dem der Strom ausfiel. «Ich habe dann einfach das Schlusslied angestimmt, und als die neue Sicherung eingeschraubt worden war, konnte ich wieder spielen.» Manchmal sei sie auch mit Fieber zum Gottesdienst erschienen. Als dann das Lied schlecht tönte, habe Pfarrer Aebersold in Walkringen nur gemeint, der Nebel draussen habe sich wohl auch auf das Singen gelegt.
Rösly Kropf freut sich, wenn sie mit ihrem Spiel Freude bereiten kann. Auch nach 40 Jahren mache ihr das Musizieren Spass. «Es ist schön, dass ich in Walkringen auch weiterhin spielen kann», meinte sie nach der Würdigung durch Kirchgemeinde-präsident Peter Stucki am Mitarbeiteressen in Walkringen.
Nebst in Walkringen war sie auch in Lützelflüh und Grünenmatt tätig, und seit 12 Jahren in Ursenbach. In der Regel wähle der Pfarrer die Lieder aus. Zuerst habe sie Mühe mit den zum Teil «schrägen» Begleitungen der Lieder im neuen Kirchengesangbuch gehabt. Nachdem sie nun selber 4-stimmige Begleitungen komponieren könne, mache ihr das Orgelspielen wieder mehr Spass.
Musik begleitete Rösly Kropf, die dieses Jahr ihren 75.Geburtstag feiern kann, schon seit ihrer Kindheit. Ihr Vater war in Affoltern Besitzer einer kleinen Sägerei und eines Landwirtschaftsbetriebs. Sie erinnert sich mit Schaudern an einen Unfall, den sie als 3- oder 4- Jährige in der Sägerei hatte: «Meine Mutter war beim kranken Bruder im Spital. Statt im Sandkasten spielten wir jeweils mit Sägemehl.» Plötzlich sei der leere Schienenwagen über beide Hände gerollt. «Es ist ein Wunder, dass sich meine Finger wieder erholten. Sonst hätte ich nie Orgel spielen können.»
Nach ersten Erfahrungen mit der Flöte lernte sie das Spielen mit dem Harmonium und der Geige. Mit 15 Jahren erhielt sie die ersten Orgelstunden, und als 18-Jährige amtete sie bereits als Organistin in Gottesdiensten.
Anonymer Spender
Während vieler Jahre übte Rösly Kropf in Kirchen, da sie daheim kein Instrument besass. «Meistens, wenn unsere drei Kinder in der Schule waren.»
Eines Tages erhielt sie einen Brief mit einer grösseren Geldsumme. «Nimm es als Geschenk Gottes», schrieb der anonyme Spender. Mit diesem Betrag und einer Versicherungsentschä-digung («Ein Schleudertrauma, aber das wäre eine andere Geschichte.») konnte sie sich 1981 eine Übungsorgel kaufen.
Viele Erinnerungen
Rösly Kropf erzählt gerne von ihren lustigen oder prägenden Erlebnissen an der Orgel. So erinnert sie sich an einen Gottesdienst, bei dem der Strom ausfiel. «Ich habe dann einfach das Schlusslied angestimmt, und als die neue Sicherung eingeschraubt worden war, konnte ich wieder spielen.» Manchmal sei sie auch mit Fieber zum Gottesdienst erschienen. Als dann das Lied schlecht tönte, habe Pfarrer Aebersold in Walkringen nur gemeint, der Nebel draussen habe sich wohl auch auf das Singen gelegt.
Rösly Kropf freut sich, wenn sie mit ihrem Spiel Freude bereiten kann. Auch nach 40 Jahren mache ihr das Musizieren Spass. «Es ist schön, dass ich in Walkringen auch weiterhin spielen kann», meinte sie nach der Würdigung durch Kirchgemeinde-präsident Peter Stucki am Mitarbeiteressen in Walkringen.
Nebst in Walkringen war sie auch in Lützelflüh und Grünenmatt tätig, und seit 12 Jahren in Ursenbach. In der Regel wähle der Pfarrer die Lieder aus. Zuerst habe sie Mühe mit den zum Teil «schrägen» Begleitungen der Lieder im neuen Kirchengesangbuch gehabt. Nachdem sie nun selber 4-stimmige Begleitungen komponieren könne, mache ihr das Orgelspielen wieder mehr Spass.
Autor:in
Kathrin Schneider, Berner Zeitung BZ
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Erstellt:
26.01.2010
Geändert: 26.01.2010
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