• Region

Wegen neuem Verbot: Aus für Lotto im Worber Bärensaal

An Silvester wird im Worber Bärensaal zum letzten Mal Lotto gespielt. Der Lottoverein muss sich einer Gesetzesänderung beugen: Die beliebten Coop-Gutscheine sind als Preise ab dem neuen Jahr nicht mehr erlaubt.

Wird es im neuen Jahr nicht mehr geben: Die Lottos des Lottovereins 51 im Worber Bärensaal. (Bild: Roland Künzler)

Die Coop-Gutscheine sind der Magnet der Lottos des Worber Lottovereins. Seit 13 Jahren gibt es ihn und seine Anlässe ziehen Spieler:innen von weit herum an. Ab dem 1. Januar 2023 sind solche Gutscheine als Preise bei Kleinspielen wie Lottos aber nicht mehr erlaubt. Gutscheine wären nur dann zulässig, wenn sie nicht 20 Prozent der Gewinnsumme übersteigen und ausschliesslich von lokalen Gewerbebetrieben stammen, wie Roland Künzler, Präsident des Lottovereins 51 gegenüber dem Nachrichtenportal "Bärn Today" sagt.

 

Somit sind Gutscheine von Grossverteilern wie Coop bald verboten. Denn wie der Kanton Künzler mitteilte, würden Gutscheine nicht als Sach-, sondern als Barpreise verstanden. Das kantonale Geldspielgesetz sei bereits vor über zwei Jahren entsprechend angepasst worden. Bis Ende Jahr gewährt der Kanton noch eine Übergangsfrist. Danach müssen Veranstalter:innen mit Sanktionen rechnen, sollten sie weiterhin Gutschein-Preise abgeben. Heisst: Nach dem Silvesterlotto ist Schluss.

 

"Sind enttäuscht"

"Wir sind alle dermassen enttäuscht. Vor allem auch die Personen, welche regelmässig ans Lotto kommen", sagt Künzler. Das Lotto sei auch ein sozialer Anlass, der bei den Senior:innen gegen das Vereinsamen wirkten. Der Lottoverein hat 240 Mitglieder.

 

Vereinen und Gemeinde entgeht Geld

Es trifft aber auch die über 70 Vereine, welche über den Lottoverein ihre Vereinslottos ausrichten. Darunter sind viele aus der Region Bern-Ost. Bis Ende Jahr machen zum Beispiel die Dragon Queens, die Kleinkaliberschützen Bowil, der Jodlerclub Echo Boll, die Femina Kickers und die Trachtengruppe Worb beim Lotto mit. Sie stellen jeweils drei Helfer:innen und erhalten dafür eine Teil des Brutto-Umsatzes vergütet. Gemäss Künzler gingen so im letzten Jahr 190 000 Franken an verschieden Vereine. Für einige könnte der Wegfall des Lottos in Worb nun sogar existenzbedrohend sein.

 

Und auch der Gemeinde entgehen Einnahmen. 60 000 Franken bezahlt der Lottoverein jährlich als wichtiger Mieter für die Benützung des Bärensaals.


Autor:in
pd/ib, info@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 05.11.2022
Geändert: 05.11.2022
Klicks heute:
Klicks total: