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Wichtrach - Er hat die Zeit in seinen Händen
Seit 25 Jahren führt Frank Jutzi sein eigenes Atelier für antike Uhren. Zunächst in Bern, seit sieben Jahren in Wichtrach. Der gelernte Uhrmacher entwickelt, baut und repariert Tisch-, Wand- und Armbanduhren.
Verstummt im Laden an der Bernstrasse 9 in Wichtrach die Ladenglocke, ist nur noch ein vielstimmiges Ticken zu hören. Hunderte mechanischer Uhren stehen auf Gestellen und hängen an den Wänden. In über 400 Schubladen, verteilt auf mehrere Möbel, ruhen Rädchen, Schräubchen und Uhrenteilchen. Frank Jutzi lächelt und sagt: «Ich verbringe viel Zeit mit Suchen, bin allerdings in der Lage, alle Teilchen selber herzustellen.»
Mit 22 ein eigenes Atelier
Der 47-Jährige Uhrmacher hat nach der Steinerschule in Ittigen in einem Bümplizer Atelier die Lehre absolviert. Nach der Rekrutenschule eröffnete er an der Pestallozzistrasse in Bern sein eigenes Atelier. Erste Kontakte mit Kunden habe er auf Flohmärkten geknüpft. «Zum Glück erhielt ich gleich am Anfang einen grossen Reparaturauftrag, der mir fürs Erste über die Runden half.» Den Durchbruch habe dann ein Artikel in dieser Zeitung gebracht, der im Februar 1986 erschien. «Schon am ersten Tag kamen Kunden, und von da an lief das Geschäft gut», sagt Jutzi.
Vor sieben Jahren verlegte er das Atelier von Bern nach Wichtrach, wo er mit seiner Familie wohnt. Im Geschäft kann er auf die Stütze seiner Mitarbeiter Simon Schaller und Renzo Zencher zählen. «Zusammen mit dem Lehrling sind wir ein gutes Team.»
Kostbare Stücke
Antike Uhren bestehen oft aus kostbaren Materialien. Vergoldete Engel zieren da etwa eine Tischuhr. Goldene Zeiger kreisen. Es gibt Gehäuse aus edelsten Hölzern und Edelsteinen. Das kostbarste Stück, eine Tischuhr für 280 000 Franken, lagert der Uhrmacher in einem Banksafe. Das Gehäuse besteht aus Bergkristallglas, Obsidian und Gold. Das Zifferblatt zieren 48 Brillanten und 12 Rubine. Und als ob das nicht genug wäre: Obenauf sitzt ein in Aquamarin gravierter Chronos – der griechische Gott der Zeit – und hält ein Stundenglas aus Bergkristall in der Hand. Frank Jutzi hat das unfertige Werk mit Minutenrepetition und Grande Sonnerie – Viertelstunden- und Stundenschlag – von einem Sammler erstanden. In aufwendiger Arbeit hat er alle Teile überarbeitet.
Kopf und Hand
Ein Uhrmacher ist ein Kopf- und Handarbeiter. Eine mechanische Uhr funktioniert mit dem perfekten Zusammenspiel von Pendel, Gewichten und Rädern. «Es braucht mathematisches Denken, mechanisches Geschick und ein dreidimensionales Vorstellungsvermögen», erklärt Frank Jutzi. Er lässt sich immer noch tagtäglich von seinem Beruf begeistern. Am liebsten entwickelt er Neues, tüftelt mit Technik und Material. «In der letzten Zeit mache ich vor allem Armbanduhren», sagt er und zeigt ein edles, in Weissgold gefasstes Stück für rund 18 000 Franken. Das Zifferblatt besticht durch Feinheit, zwei Zeitzonen, Mondphasen, und darunter ist der Schriftzug: Frank Jutzi. Zum Thema Zeit meint er: «Auch ein Uhrmacher kann die Zeit weder anhalten noch beschleunigen.»
Mit 22 ein eigenes Atelier
Der 47-Jährige Uhrmacher hat nach der Steinerschule in Ittigen in einem Bümplizer Atelier die Lehre absolviert. Nach der Rekrutenschule eröffnete er an der Pestallozzistrasse in Bern sein eigenes Atelier. Erste Kontakte mit Kunden habe er auf Flohmärkten geknüpft. «Zum Glück erhielt ich gleich am Anfang einen grossen Reparaturauftrag, der mir fürs Erste über die Runden half.» Den Durchbruch habe dann ein Artikel in dieser Zeitung gebracht, der im Februar 1986 erschien. «Schon am ersten Tag kamen Kunden, und von da an lief das Geschäft gut», sagt Jutzi.
Vor sieben Jahren verlegte er das Atelier von Bern nach Wichtrach, wo er mit seiner Familie wohnt. Im Geschäft kann er auf die Stütze seiner Mitarbeiter Simon Schaller und Renzo Zencher zählen. «Zusammen mit dem Lehrling sind wir ein gutes Team.»
Kostbare Stücke
Antike Uhren bestehen oft aus kostbaren Materialien. Vergoldete Engel zieren da etwa eine Tischuhr. Goldene Zeiger kreisen. Es gibt Gehäuse aus edelsten Hölzern und Edelsteinen. Das kostbarste Stück, eine Tischuhr für 280 000 Franken, lagert der Uhrmacher in einem Banksafe. Das Gehäuse besteht aus Bergkristallglas, Obsidian und Gold. Das Zifferblatt zieren 48 Brillanten und 12 Rubine. Und als ob das nicht genug wäre: Obenauf sitzt ein in Aquamarin gravierter Chronos – der griechische Gott der Zeit – und hält ein Stundenglas aus Bergkristall in der Hand. Frank Jutzi hat das unfertige Werk mit Minutenrepetition und Grande Sonnerie – Viertelstunden- und Stundenschlag – von einem Sammler erstanden. In aufwendiger Arbeit hat er alle Teile überarbeitet.
Kopf und Hand
Ein Uhrmacher ist ein Kopf- und Handarbeiter. Eine mechanische Uhr funktioniert mit dem perfekten Zusammenspiel von Pendel, Gewichten und Rädern. «Es braucht mathematisches Denken, mechanisches Geschick und ein dreidimensionales Vorstellungsvermögen», erklärt Frank Jutzi. Er lässt sich immer noch tagtäglich von seinem Beruf begeistern. Am liebsten entwickelt er Neues, tüftelt mit Technik und Material. «In der letzten Zeit mache ich vor allem Armbanduhren», sagt er und zeigt ein edles, in Weissgold gefasstes Stück für rund 18 000 Franken. Das Zifferblatt besticht durch Feinheit, zwei Zeitzonen, Mondphasen, und darunter ist der Schriftzug: Frank Jutzi. Zum Thema Zeit meint er: «Auch ein Uhrmacher kann die Zeit weder anhalten noch beschleunigen.»
Autor:in
Laura Fehlmann / Thuner Tagblatt TT
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Erstellt:
07.08.2010
Geändert: 07.08.2010
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