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Wichtrach: «Klara Okara Hummus» überzeugt Leser und erhält Förderpreis
Gleich zweimal war das Projekt «Klara Okara Hummus» von Stefanie und Matthias Gfeller aus Wichtrach für den Agropreis nominiert. Der Hummus aus Schweizer Speisesoja hat dabei ordentlich abgeräumt.
Stefanie Gfeller und ihre Mitarbeiterin Priska Wyss haben einen Hummus entwickelt, der aus dem Nebenprodukt Okara besteht. Dieses wiederum entsteht bei der Tofu-Herstellung und wird aktuell kaum als Nahrungsmittel benutzt (BERN-OST berichtete).
Anfangs November wurde der Agropreis vergeben, für den das Projekt «Klara Okara Hummus» unter vier weiteren nominiert war. «Alles war sehr aufregend, wir waren den ganzen Tag im Kursaal Bern: Vor der Verleihung fand eine Hauptprobe statt, bei der alle Teilnehmenden ihre Projekte an einem Stand präsentierten», erzählt Stefanie Gfeller. «Wir waren alle sehr nervös, aber es ist alles reibungslos gelaufen.»
Zwischen Enttäuschung und Stolz
Doch für den Hauptpreis reichte es nicht. «Klar, wir hätten gerne den Hauptpreis gewonnen. Aber alle Nominierten waren sehr sympathisch und wir mögen es ihnen gönnen», sagt Gfeller. Die anderen seien bereits weiter gewesen mit ihrem Projekt, sie aber stünden noch am Anfang. Deshalb hätten sie das Preisgeld gut gebrauchen können.
Zufrieden ist das Schweikhof-Team trotzdem: Sie haben den Leserpreis gewonnen. «Die Leserschaft und das Volk hat sich für unser Projekt entschieden, dass macht mega Freude», sagt Gfeller.
Doch gewonnen
Eine weitere Auszeichnung hat «Klara Okara Hummus» von InnoBio erhalten, einer Initiative, die «innovative Projekte und kreative und mutige Köpfe» aus Bern fördert. Das Team aus Wichtrach stach im Schlussrennen neben fünf weiteren Projekten heraus und wurde damit eines von zwei Gewinnerteams. «Nun erhalten wir ein Coaching, welches uns beim Vorantreiben des Produktes und dem Markteintritt unterstützt», sagt Gfeller. «Wir sind dankbar, nun Ansprechpartner zu haben.»
Während des Coachings wird anschliessend besprochen, wie die gewonnenen 20 000 Franken eingesetzt werden, um das Projekt voranzutreiben. «Ein Teil wird wahrscheinlich in Werbung investiert, alles weitere werden wir noch besprechen», sagt Gfeller.
Erste grosse Probeproduktion
Seit den Nominierungen und den Preisen hat sich bereits etwas getan im Schweikhof. Oder besser gesagt in Thun: Die Stiftung Transfair, welche Menschen beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt, hat eine erste Probeproduktion vom Hummus hergestellt. «Wir haben alle Zutaten nach Thun gebracht, und die Mitarbeiter:innen haben sie anschliessend gemischt und abgefüllt. Ich glaube Priska, unsere Mitarbeiterin und Köchin, ist froh, wenn sie nicht mehr so viel mit unserem kleinen Mixer in der Küche stehen muss», schmunzelt Gfeller, «ausserdem werden die Etiketten von den Beschäftigten auf die Gläser geklebt.»
800 Gläser «Klara Okara Hummus» hat Gfeller abgeholt. «Das Auto war komplett gefüllt», lacht sie. «Ich hoffe, wir kommen mit der Nachfrage nach.» Bis jetzt sieht alles ganz danach aus, als stehe der grösseren Produktion in Thun nichts im Wege.
[i] Vom 22. bis 24. November öffnet der Schweikhof seine Türen und veranstaltet eine Kunsthandwerk-Ausstellung. Der Hofladen, bei welchem auch der «Klara Okara Hummus» verkauft wird, ist während der ganzen Ausstellung geöffnet, und auch die Werkstatt-Beiz mit durchgehend warmer Küche lädt zum Verweilen ein. Weitere Informationen finden sie hier.
Erstellt:
19.11.2024
Geändert: 19.11.2024
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