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Wieviel Wachstum geht noch? Niederhünigen diskutiert über räumliche Entwicklung
Niederhünigen plant seine Entwicklung für die nächsten Jahre. In einem Workshop diskutierten Einwohnerinnen und Einwohner Themen wie Wachstum, altersgerechtes Wohnen und Siedlungsverdichtung. Wie soll es mit der Gemeinde weitergehen?
Ende Oktober nahmen 40 Einwohnerinnen und Einwohner von Niederhünigen an einem Workshop teil. Thema und Ziel der Veranstaltung waren, die zukünftige Entwicklung Niederhünigens für die nächsten 10 bis 15 Jahre zu skizzieren.
Rückblick auf die aktuelle Ortsplanung
Die aktuelle Ortsplanung wurde vor zwölf Jahren beschlossen, seither wurden wesentliche Projekte bereits umgesetzt. Jetzt erachtet es der Gemeinderat als notwendig, die künftige Entwicklung neu zu überdenken. Unterstützt von einem Ortsplanungsbüro lud die Gemeinde zum Workshop. Wie die Gemeinde schreibt, wurden dabei Themen diskutiert, wie der aktuelle Stand der Raumplanung sowie Herausforderungen und Perspektiven für die Zukunft.
Herausforderungen und Wachstumsmöglichkeiten
Nach einem Einführungsvortrag arbeiteten die Teilnehmenden in Gruppen. Sie analysierten die Stärken und Schwächen der Gemeinde und entwickelten erste Ideen für eine künftige Entwicklung. Gemäss dem kantonalen Richtplan ist Niederhünigen als zentrumsnahes ländliches Gebiet eingestuft, mit einem Wachstumsziel von vier Prozent für die Periode bis 2038. Tatsächlich ist die Gemeinde in den vergangenen 15 Jahren um neun Prozent gewachsen.
Stärken und Schwächen von Niederhünigen
«Da die Baulandreserven nahezu aufgebraucht sind, wird für weiteres Wachstum neues Bauland benötigt», so der Gemeinderat. Die Berechnungen gehen von einem Bedarf von 0,7 Hektaren aus. Neue Einzonungen unterliegen jedoch strengen Anforderungen, etwa der Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Zudem sind fruchtbare Landwirtschaftsflächen weitgehend geschützt. Vorrang hat deshalb die Verdichtung innerhalb bestehender Siedlungen.
Die Workshop-Teilnehmenden identifizierten die fehlende Anbindung an den öffentlichen Verkehr als wesentliche Schwäche der Gemeinde. Als Stärken wurden hingegen der dörfliche Charakter und die Nähe zur Natur genannt. Für die künftige Entwicklung sprachen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ein moderates Wachstum aus. Wichtige Aspekte dabei sind altersgerechtes Wohnen, lokale Einkaufsmöglichkeiten und ein zentraler Treffpunkt.
Nächste Schritte in der Raumentwicklung
Die Bevölkerung hat nun 30 Tage Zeit, sich schriftlich zur geplanten Entwicklung zu äussern. Sie kann Fragen zu Niederhünigen beantworten, was ihr am Dorf gefällt, was stört, was sie vermisst und wie sie sich das Dorf in Zukunft vorstellt. Die eingegangenen Vorschläge werden anschliessend vom Gemeinderat und dem Planungsbüro ausgewertet, um die nächsten Schritte in der Raumentwicklung zu definieren.
Erstellt:
14.11.2024
Geändert: 14.11.2024
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