- Wirtschaft
- Anzeige
Ex-Bahnhöfli-Zäziwil-Wirte: Neues Restaurant in Zollbrück
Mehmet und Ergün Simsek sind weitherum bekannt als frühere Pächter der Pizzeria Bahnhof in Zäziwil. Seit einiger Zeit führen sie erfolgreich den "Mohren" in Willisau. Jetzt kommt ein weiteres Restaurant dazu: Das Gasthaus zum Schütz in Zollbrück.
Die beiden Brüder Mehmet und Ergün Simsek, Schweizer mit türkischen Wurzeln, verfügen als Gastrounternehmer über langjährige Erfahrung. Sie haben sich als Pächter verschiedener Restaurants in der Region Bern und Luzern einen Namen gemacht - unter anderem in der Pizzeria Bahnhof Zäziwil.
Eines ihrer aktuellsten Projekte, das Gasthaus zum Mohren in Willisau, verdiene in seiner Gesamtheit drei Sterne, kommentierten die Experten von GastroSuisse.
In diesen Tagen eröffnen Mehmet und Ergün Simsek jetzt ein weiteres Restaurant: den Gasthof zum Schütz in Zollbrück.
"Frisches aus der Region" auf der Speisekarte
Schweiz und Türkei: Die beiden Brüder lassen die zwei Kulturen im Gastrokonzept einfliessen. Auf der Speisekarte haben sowohl Schweizer Traditionsgerichte ihren Platz wie auch Erfrischendes aus dem mediterranen Raum. Verwendet werden Zutaten von Lieferanten und Produzenten aus der Region Emmental: «Frisches aus der Region ist für uns ein wichtiger Grundsatz, den wir möglichst in allen Bereichen umsetzen», erläutert Mehmet Simsek die Philosophie.
Die Geschichte der Wirtschaft zum Schütz
1788 baute Hans Stalder aus Rüegsau den heutigen «Schütz» neu auf oder um; Landwirtschaftsbetrieb mit Zeug- und Schlosserschmiede. Der Kauf des Heimwesens datiert bereits aus dem Jahre 1779.
1871 kauften Peter Aeschbacher und Friederich Baumgartner die Liegenschaft und errichteten darin eine Speisewirtschaft (laut Grundbuch-Blatt). Dies dürfte auch die Geburt der Gartenwirtschaft gewesen sein.
1878 erwarb Gottfried Affolter aus Leuzigen Wirtschaft und «Erdreich». Er verstarb 1899. Als «Noterbe» übernahm Gottfried jun. (Metzger) den Betrieb. Seine Familie zählte elf Kinder. Damaliger Name: «Wirtschaft Affolter zur Bomatt».
1921 heiratete Ernst Röthlisberger aus Zollbrück Elise Affolter (Tochter des Gottfried Affolter) und kaufte zugleich das ganze Gut zum Preis von Fr. 53’000.– plus Zugaben im Wert von Fr. 2’000.–! Eine Kegelbahn wurde ungedeckt dem Bach entlang (heute steht an dieser Stelle ein Wohnblock) aufgebaut. Erst zu dieser Zeit wurde die Wirtschaft «zum Schütz» umbenannt. Ernst verstarb schon 1930 an Tuberkulose. Sein Bruder Hans (Wagner) übernahm den Betrieb und wirtete mit der Witwe seines Bruders weiter. Geheiratet wurde 1934.
1955 verstarb auch Hans. Das Ackerland wurde verpachtet und «SchützLisi» hielt mit einer Angestellten den Betrieb allein aufrecht. Die vier Söhne waren bereits berufstätig oder in einer Ausbildung.
1962 kehrte Fritz Röthlisberger (Bäcker-Patissier) auf Bitten seiner Mutter nach Hause zurück, um sie zu unterstützen. Nach dem Tod der Mutter im 1971 ging die Liegenschaft Nr. 119 erbrechtlich in seinen Besitz über. 1977 zog Vreni Wüthrich von Bowil zu ihm in den «Schütz». Geheiratet wurde im Mai 1978.
1979 wagten sich die Beiden an einen grossen Um- und Ausbau. Aus dem immer noch «brach» liegenden Landwirtschaftstrakt entstanden ein neuer Eingang mit Treppe zu den WCs und der Wohnung. Weiter gab es eine Erweiterung der Küche, den Einbau des Säälis für 45 bis 50 Personen, eine Terrasse, zwei Zimmer sowie eine Umgestaltung des Gartens mit Spielplatz. Das alles führte zu einem regelrechten Aufschwung und der Name «Schütz» wurde «weit in die Lande» hinausgetragen. Zu diesem Ruf trug natürlich auch die Kundschaft des seit 1975 gegenüberliegenden schweizweit bekannten Jakob-Markt bei.
2001 entschloss sich das Paar, zurückzutreten und das Restaurant zu verpachten. Dies brachte aber dem Betrieb und auch dem Eigentümer kein Glück, da keiner der neuen Wirte gewillt war, den Betrieb in bewährter Manier weiterzuführen. Vor allem fehlte bei allen die «gute Seele» im Betrieb (lies: Wirtin).
2008 kam es zum Verkauf an einen neuen «Gastronomen», aber auch dieser scheiterte schon nach fünf Jahren. Seit 2012 herrschte in der Bomatt bis zum Beginn des Umbaus nur noch Finsternis.
2012 kaufte die Hans Schmid AG, Bauunternehmung, die Liegenschaft und entwickelte ein Bauprojekt. Östlich des Gasthofes entstand ein Mehrfamilienhaus und der «Schütz» wurde total saniert.
2016 Kauf des Gasthofs und Investition durch die Q 86 AG (Elisabeth und Fritz Jakob).
2018 findet die Neueröffnung des Gasthofs zum Schütz am 3. August statt.
[i] Wirtschaft Gasthof zum Schütz, Langnaustrasse 29, 3436 Zollbrück, www.wirtschaft-zum-schutz.ch, Tel. 034 496 73 57
Erstellt:
04.08.2018
Geändert: 04.08.2018
Klicks heute:
Klicks total:
Bei BERN-OST gibt es weder Bezahlschranken noch Login-Pflicht - vor allem wegen der Trägerschaft durch die Genossenschaft EvK. Falls Sie uns gerne mit einem kleinen Betrag unterstützen möchten, haben Sie die Möglichkeit, dies hier zu tun.