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Wo Migrantinnen auf Einheimische treffen: Ehrung für Frauentreffs aus der Region Bern-Ost
Im interkulturellen Frauentreff (IKT) in Worb treffen sich jeden Montag morgen Frauen aller Nationen, um sich weiterzubilden, gemeinsam zu feiern und lokale Institutionen kennen zu lernen. Nun wurden der IKT Worb, ikut Konolfingen und der Treff Colibri Münsingen zusammen mit 14 weiteren Frauentreffs aus der Region Bern mit dem Förderpreis der Fachstelle Migration der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn ausgezeichnet.
Während die Kinder in einem Nebenzimmer der katholischen Kirche in Worb betreut werden, widmen sich Schweizerinnen und Migrantinnen alltäglichen Themen wie Schule, Vereine, Gesundheit und Bibliothek. Sie tauschen Kleider, suchen Brätlistellen in der Region oder bewegen, singen und lachen mit der Pianistin und Kabarettistin Esther Hasler. Es geht um die Bewältigung des Alltags, um Integration und das Knüpfen neuer Freundschaften.
„Im IKT Worb kommen Frauen, die neu sind hier, die alleine oder einsam sind zusammen und können für ein paar Stunden vergessen, worunter sie im Alltag vielleicht leiden“, sagt Renate Kormann, Leiterin des Treffs.
Ziel sei es, dass die Anlässe Freude bereiten und sich Kontakte bildeten, die auch ausserhalb des Treffs wirken. „Wir wollen dazu beitragen, dass man sich im Dorf erkennt und Schub geben, damit sich die Frauen weiter vernetzen.“
"Gute Büez"
Vergangenen Mittwoch durften Kormann und ihr Team zusammen mit den restlichen Frauentreffs des Netzwerks Interkulturelle Frauentreffs Region Bern den Förderpreis in Bern entgegennehmen.
„Es ist eine Riesenfreude und eine wahnsinnige Anerkennung“, sagt Renate Kormann, Leiterin des Treffs. Viele Frauen arbeiteten auf freiwilliger Basis im IKT mit. „Für sie ist es toll zu wissen, dass sie gute Büez leisten.“
Vor zehn Jahren schlossen sich die Gründungsmitglieder des Netzwerks Interkulturelle Frauentreffs Region Bern zusammen. Es sei auch eine Anerkennung für das Gesamte, dafür, was man gemeinsam erreichen könne, sagt Kormann.
Auch der Worber Gemeindepräsident Niklaus Gfeller und weitere Präsidenten anderer Gemeinden seien am Anlass gewesen. „Es ist schön zu sehen, dass so viele Leute unsere Arbeit schätzen“, sagt Kormann. Sie könnten zeigen, dass nicht alle Migranten so schlimm seien, wie die Medien einen oft glauben machten.
Der Preis ist mit 5000 Franken dotiert. „Die Verwendung des Geldes wird noch verhandelt.“
[i] Zur Webseite des IKT Worb
[i] Zum Kultur-Eintrag von ikut Konolfingen auf BERN-OST
Erstellt:
16.05.2017
Geändert: 16.05.2017
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