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Worb - Der perfekte Bauerngarten, mit viel Liebe zurechtgestutzt

Quelle
Berner Zeitung BZ

Regina Küffer ist keine Bäuerin. Trotzdem hat sie in Worb einen der schönsten Bauerngärten: Um die symmetrisch angelegten Beete wachsen kleine Buchsbaumhecken. Nebst Gemüse und Blumen spriessen auch Raritäten.

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Die Gärtnerin und ihr Garten: Regina Küffer liebt Rosen und holt sich auch einmal eine der duftenden Blüten ins Haus. (Bild: Beat Mathys)
Der Bauerngarten an der Eggasse 44 in Worb ist perfekt gestaltet. Die Rondelle mit dem Rosenbäumchen im Zentrum liegt genau vor der Haustür in der Mitte des ehemaligen Taunerhauses, das zum Schlossgut Worb gehörte. Tauner waren die Taglöhner des 16. Jahrhunderts, die auch Land besassen. Regina Küffers Vater hat das gut 300-jährige Haus geerbt. Sie und Ehemann Hans sind 1987 eingezogen. «Damals gab es im Garten keine Buchsbaumhecken mehr. Meine Mutter hatte sie ausgerissen», sagt die 60-jährige Gärtnerin. Sie pflanzte bald wieder Buchs. «Er ist schön, hat aber auch Nachteile», hat sie mittlerweile erkannt. Die Schnecken verkriechen sich gern unter die feuchte, schattige Hecke. Diese muss jährlich ein bis zwei Mal geschnitten werden. «Das ist eine Riesenarbeit.»

Alte Rosenstöcke

Wer von der Gartenmitte zum Haus schaut (siehe Bild), staunt über die geometrische und doch liebliche Gartenanlage. Vor der mit «Stadt Bern»-Geranien geschmückten und mit Reben bewachsenen Hausfassade stehen uralte Rosenstöcke und Lavendel. Rund um die Gartenmitte sind vier Beete angelegt. In einem haben Buschbohnen dem nasskaltem Wetter getrotzt und strecken ihre Blätter in die Sonne. Nebenan wachsen Thymian, Minze, Schnittlauch und – wie ein kleines Wunder – ein echter Lorbeerbaum. «Der überwintert allerdings nur, wenn man ihn dick in Vlies einpackt», erklärt Regina Küffer das Überleben des mediterranen Gewächses.

Wie es sich für einen echten Bauerngarten gehört, wachsen in den anderen beiden Rabatten Salatköpfe, Fenchel, Lauch, Zwiebeln und Karotten. Viel Platz ist neben dem dominanten, Schatten werfenden Buchsbaum nicht vorhanden. «Da wir nur noch zu zweit sind, reicht es aus.»

Kleiner Rebberg

Weil das Haus im Perimeter des Worber Schlossparks liegt, können Küffers unverbaute Sicht geniessen. Die Wiesen ausserhalb des Gartens werden von Schafen, Pferden und Lamas abgefressen, die zu diesem Zweck ab und zu nach Worb in die Ferien fahren.

Da sind auch noch ein Pétanque-Platz, eine Pergola und ein kleiner Rebberg. «Wir machen sogar eigenen Wein», verrät Regina Küffer. Letztes Jahr seien leider alle Trauben dem Hagel zum Opfer gefallen. In einem guten Jahr können aber an die 240 Flaschen mit Hauswein abgefüllt werden.

Mit B & B

Im ersten Stock des Hauses führt Regina Küffer ein Bed & Breakfast. «Damit und mit dem Garten bin ich ausgelastet», sagt sie. Wegen der Gäste hält sie viel auf Blumenschmuck und einen perfekt gepflegten Garten. Da wächst kein Unkräutlein. Dafür gedeihen im rauen Worber Klima Raritäten: ein Feigenbaum etwa, der zurzeit sogar kleine Früchte trägt. Und kleinblütige, kräftige Fuchsien, die wie durch ein Wunder die letzten harten Winter überlebt haben und in diesen Tagen ihre Knospen öffnen werden.

Autor:in
Laura Fehlmann / Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 23.06.2010
Geändert: 23.06.2010
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