Worb: Fussgängerstreifen im 30er hat sich bewährt

Das Problem mit fehlenden Fussgängerstreifen stellt sich in vielen Gemeinden. In Stettlen reichten Eltern eine Petition ein, da die Kinder auf dem Weg Richtung Schule und Kindergarten eine 30er Zone ohne Fussgängerstreifen queren müssen. Auch in Münsingen regt sich Widerstand gegen die blauen Streifen im Kreisel. Worb testet jetzt, wie es läuft mit einem Fussgängerstreifen in der 30er Zone.

500 Unterschriften für mehr Sicherheit

Als vor sechs Jahren Tempo 30 auf der Worber Bahnhofstrasse eingeführt wurde, wurden die Fussgängerstreifen entfernt, da diese in 30er Zonen nicht mehr vorgesehen sind. In einer 30er Zone gilt: Zu Fuss darf die Strasse überall überquert werden, Autos haben Vortritt. Was für Erwachsene gut funktioniert, kann für Kinder heikel sein. Für sie ist es oft schwierig abzuschätzen, wie schnell ein Auto fährt.

In Worb führten die fehlenden Fussgängerstreifen schon bald zu einer Unterschriftensammlung. 500 Leute unterschrieben, ein überparteiliches Komitee reichte darauf eine Volksmotion ein. Das Worber Parlament überwies diese an den Gemeinderat (BERN-OST berichtete).

Einer statt drei Fussgängerstreifen erstellt

Seit November existiert ein Fussgängerstreifen vor der Tagesschule. Mit der Motion wurden damals drei Fussgängerstreifen gefordert, auf jene beim Altersheim und beim ehemaligen Restaurant Hirschen wurde verzichtet. Die derzeitigen Fussgängerstreifen bei der Tagesschule sind lediglich ein Provisorium. Bisher habe es weder negative noch positive Rückmeldungen gegeben, sagt der zuständige Gemeinderat Urs Gerber (Grüne). Der Standort bei der Tagesschule sei gewählt worden, weil die enge Stelle fürs Überqueren der Strasse besonders gut geeignet sei.

Definitiver Entscheid zu Bahnhofstrasse folgt

Als nächstes will der Gemeinderat eine Spezialkommission bilden, die sich mit der Sicherheit auf der Bahnhofstrasse auseinandersetzen wird. Gemeinderat Gerber: «Wir versuchen eine Lösung für alle zu finden, es geht um die Verkehrssicherheit, den Lärm und das Gewerbe, welches wünscht, dass Kundinnen und Kunden in ihrer Nähe parkieren können.»

Es werde ein Partizipationsverfahren durchgeführt und alle Punkte geprüft. In diese Überlegungen werde auch der Fussgängerstreifen einbezogen. Danach sollte eine definitive Lösung für die Bahnhofstrasse präsentiert werden, so Gerber. «Wir sind offen und freuen uns auf gute Ideen. Es kann sein, dass Fussgängerstreifen Teil der Lösung sind, es kann aber auch sein, dass wir eine andere Lösung finden.»

Wer macht mit?

Bis es so weit ist mit der Bahnhofstrasse, dauere es aber noch einen Moment. Erst muss diese Spezialkommission gebildet werden, wofür der Gemeinderat bereits verschiedene mögliche Interessengruppen angeschrieben habe. Im März werde dies noch öffentlich ausgeschrieben, wer will, kann sich für die Mitarbeit in dieser Spezialkommission über die Website der Gemeinde Worb bewerben.