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Worber Carunternehmer Bruno Hirsbrunner: "Wer viel weg geht, kommt auch gerne nach Hause"
Vor 30 Jahren kaufte Hans Hirsbrunner den ersten Car. Heute führt sein Sohn Bruno das Unternehmen mit drei Cars im Sinne seines Vaters weiter. Dabei kommt er in ganz Europa herum und hilft seinen Fahrgästen auch mal über die eine oder andere kulturelle Hürde.
„Wir führen die Firma im Sinn von Hans weiter“, sagt Bruno Hirsbrunner. Sein kranker Vater starb letzten August. Bruno Hirsbrunner übernahm schon vor dessen Tod vieles in der Firma und leitet diese heute. „Es war ein guter Übergang und am Betrieb wollen wir nicht zuviel 'schrüble', sonst kommt es nicht gut“, sagt er.
Hirsbrunner Carreisen plant und organisiert Gruppen- und Individualreisen im In- und Ausland. Im Familienbetrieb helfen sowohl Bruno Hirsbrunners Mutter Elisabeth wie auch seine Frau Marjolein mit. „Wir sind ein eingespieltes Team, in dem jeder weiss, was er zu tun hat“, sagt Hirsbrunner.
Grosse Reisen sind Chefsache
Vier bis fünf Chauffeure arbeiten Teilzeit für das Unternehmen. Die grossen Reisen sind aber Chefsache. „Wir planen alles selber von A bis Z“, sagt Hirsbrunner. „Ich gehe alles selbst rekognoszieren und schaue mir jedes Hotel an, das für eine Reise in Frage kommt.“
Dabei treibt es ihn bei Reisen nach Irland, Deutschland, Italien, Ungarn, England, Österreich und in der Schweiz in ganz Europa herum. „Manchmal kommt man mehr rum, als einem lieb ist“, lacht Hirsbrunner, „aber nicht, dass mir das zuwider ist. Wer viel weg geht, kommt einfach auch immer wieder gerne nach Hause.“
Fürsorgliche Betreuung auch am Reiseziel
Der persönliche Einsatz ist das, was die treue Kundschaft des Reiseunternehmens so sehr schätzt. „Ich kenne sechzig bis siebzig Prozent unserer Kunden persönlich“, sagt Hirsbrunner. „Viele kommen mehrmals pro Jahr mit uns auf Reisen und schätzen den persönlichen Kontakt.“
Für ihn bedeutet das auch, dass er nicht nur Chauffeur ist, sondern seine Fahrgäste auch nach Ankunft am Reiseziel fürsorglich betreut. „Oft kommt es vor, dass Junge ihre Eltern, die lange in der Landwirtschaft gearbeitet haben, zu Ferien nötigen“, erzählt er. „Diese Leute sind sich das Reisen nicht gewohnt. So muss man Fritz dann erklären, dass die Hotelkarte auch der Zimmerschlüssel ist und helfen, sie richtig zu gebrauchen.“
Die persönliche Fürsorge kommt an. „Viele, die etwas widerwillig mitkamen, sind dann so begeistert, dass sie sich selber wieder für eine Reise anmelden,“ sagt Hirsbrunner, der den Kundenkontakt an seiner Arbeit besonders schätzt.
Spezialität Landwirtschaftsreisen
Eine Spezialität von Hirsbrunner Carreisen sind die Landwirtschaftsreisen. Auf den Reisen ins Ausland werden Maschinenfabriken und Landwirtschaftsbetriebe besichtigt. „Das ist etwas, was mein Vater aufgebaut hat und womit er sich einen Namen machte“, sagt Hirsbrunner.
An den Reisen nehmen Interessierte aus der ganzen Schweiz teil. Auch für Hirsbrunner ist es immer wieder spannend. „Am meisten fällt mir jeweils auf, wie hoch der Standard in der Schweizer Landwirtschaft ist“, sagt er. „In der EU werden Richtlinien oftmals anders interpretiert als in der Schweiz.“
"Besser Zuhause geblieben"
Solche Fälle sorgen auch für Aufregung bei den Reisegästen. „Manchen muss ich dann sagen, dass sie besser Zuhause geblieben wären, wenn alle anderen nur „Souhüng“ seien“, sagt Hirsbrunner. Den Bauern aus der Schweiz falle es manchmal schwer zu akzeptieren, dass anderswo nicht alles so laufe, wie sie es gewohnt seien, sagt er aber verständnisvoll.
Um das 30-Jahr-Jubiläum zu feiern, gibt es Ende Mai eine Jubiläums-Reise. „Wir fahren nach Kirchberg im Tirol, eine Region in der mein Vater ein bisschen zuhause war“, sagt Hirsbrunner. Die gemütliche Reise an das beliebte Ziel ist schon fast ausgebucht. "Aber für die Osterfahrt gibt es noch freie Plätze", sagt er.
"Die Toleranz auf der Strasse hat gelitten"
Im Hinblick auf die Zukunft macht Hirsbrunner der Verkehr ein wenig Sorgen. „Früher wusste man noch, wann man staufrei fahren kann“, sagt er. „Heute gibt es mehr Stau und die Verkehrslage ist unberechenbarer.“
Zudem wünscht er sich, dass man auf der Strasse mehr aufeinander schauen würde. „Die Toleranz auf der Strasse hat gelitten“, sagt er. „Jeder schaut für sich, und das auch schon hier im Dorf.“ Lachend fügt er hinzu: „Aber bei diesem Job darf man sich darüber nicht aufregen.“
[i] Zum Jahresprogramm von Hirsbrunner Carreisen für weitere Informationen und für die Anmeldung
[i] Zum Gewerbeeintrag von Hirsbrunner Carreisen
[i] Zur Webseite von Hirsbrunner Carreisen
Erstellt:
29.01.2017
Geändert: 29.01.2017
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