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ZAK Konolfingen: "omegäng" als Weihnachtsgeschenk vom Kino Grünegg
Wieder durften die Pensionierten im Kino Grünegg in Konolfingen einen Gratisfilm geniessen. Der Dialektfilm "omegäng" beweist und zeigt die Vielfalt der schweizerischen Mundart haut- oder eben wortnah.
Die Familie Bigler offerierte wie schon mehrfach dem Verein Zäme Aktiv Region Konolfingen (ZAK) einen Filmnachmittag. Diese nicht selbstverständliche Geste wurde auch dieses Jahr gerne genutzt, nur wenige Plätze blieben im Kino Grünegg frei.
Mundart-Vielfalt
Der Regisseur Aldo Gugolz fragt Menschen wie die Kuratoren des Schweizer Idiotikon, Sprachwissenschafter, Schriftsteller, die Chorleiterin, die Lehrerin, den Bauern auf der Alp und die Rapperin auf der Bühne, was ihnen Mundart bedeutet. Die ganz unterschiedlichen Meinungen sind amüsant, aber nicht belehrend. "Jede söu doch sy Mundart so wyterführe oder so wyter rede wie är sech gwahnet isch", meint etwa der Bauer in seinem urchigen Innerschweizer Dialekt.
Omegäng
Wie Pedro Lenz im Film sagt, droht seiner Meinung nach nicht der Verlust der Mundart, "vielmehr wird eher die Mundart und das Englische in Zukunft bleiben". "ome gäng'" wird durch Pedro Lenz als "nur immer" interpretiert.
Es stellt sich auch heraus, dass die Schweiz nicht nur vom Röstigraben, sondern auch vom Zibele oder Böllegraben getrennt wird. So sind im Weiteren die Chrottepösche in Zürich von lauter Löwenzahn oder im Mittelland von Säublueme umringt.
Der Film zeigt die faszinierende Welt unseres Dialekts und warum er trotz der Globalisierung weiterhin blüht. Dabei liefern Franz Hohler als Schweizer Schriftsteller, Kabarettist und Liedermacher sowie Pedro Lenz als Mundart-Schriftsteller einen Anteil im Film. Die Schweizer Rapperin Big Zis und Alwa Alibi mit ihrem Berner Mundart-Rap tauschen Gedanken und Erfahrungen aus. Cachita – die Rapperin und Musikerin –verbindet in ihren Texten Englisch, Spanisch und Schweizerdeutsch. Simone Felber als Mezzosopranistin und Leiterin des Jodlerinnenchors Echo vom Eierstock zeigt wie schwierig es ist, unterschiedliche, meist regionale Mundarten auf einen Nenner zu bringen.
Als weitere Darsteller zeigen Nadia Zollinger und Markus Gasser – sie betreiben den Podcast «Dini Mundart» – und Christoph Landolt der Chefredaktor des Schweizerischen Idiotikons die Lebendigkeit der vielfältigen Schweizer Mundart. Die warmherzige und beobachtende Erzählweise macht den Film zu einer eindrucksvollen Hommage an die sprachliche Vielfalt der Schweiz.
Erstellt:
20.12.2024
Geändert: 20.12.2024
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