- Kultur
ZAK-Seniorenstamm: Francis Schön und das älteste Werkzeug der Welt
Wenn Francis Schön von der Geschichte und den Materialien zur Herstellung der Messer erzählt, spürt man seine Leidenschaft. Seine Kunstwerke standen im Mittelpunkt.
Fast 40 Personen wollten hören was der ehemalige Konolfinger und heutige Wichtracher am Seniorenstamm des Vereins zäme aktiv Region Konolfingen (ZAK) erzählt. Eigentlich hat Francis Schön bei seinem Vater in Konolfingen "Fotograf" gelernt. "Schon als kleiner Junge und in der Pfadi faszinierten mich Messer. Ein guter Kollege hat Messerschmied gelernt. Ich wollte schon immer etwas machen, bei dem ich selbständig arbeiten kann", erklärt er. So habe er nach der Lehre begonnen, die Herkunft und Herstellung von Messern selber zu erforschen.
Vom Neandertaler bis heute
Die Geschichte des Messers reicht weit zurück bis in die Frühzeit der Menschheit. Die frühesten Formen von Messern wurden aus Stein (Flintstein oder eben Feuerstein), Knochen sowie Holz hergestellt. Sie dienten primär als Werkzeuge für verschiedene Zwecke, darunter Jagd, Nahrungszubereitung und Bearbeitung von Materialien. Ob es nun das Metall für die Klinge oder die verschiedenen Hölzer für den Schaft sind, Francis Schön kennt die Details der Werkstoffe.
"Neben Flintstein gehörte Obsidian zu den Steinen die gespaltet werden konnten und dadurch äusserst scharfe Kanten, eben Klingen, hatten. Diese sind schärfer als jedes, heutige normale Haushaltsmesser". Die verschiedenen Steine und Hölzer – darunter Flintsteine, Meteoritklumpen, reines Kupfer, Stücke von Wollhaar-Mammut-Stosszähnen, Mooreiche, Maserbirke und weitere verschiedene, von ihm bearbeitete Holzstücke – beeindruckten die Gäste wie auch sein vertieftes Wissen.
Hochwertige Messer aus Wichtrach
Im Laufe der Zeit verbesserten sich die Techniken zur Herstellung von Messern. Die Menschen begannen, Metalle wie Kupfer, Bronze und schliesslich Eisen zu verwenden, um haltbarere und effektivere Messer herzustellen. Mit all diesem Wissen das sich der Wichtracher selber und von guten Freunden angeeignet hat, erstellt er seit über 30 Jahren Messer.
"Den Stahl, meist Damaststahl bringe ich in die Form mit erwärmen, schmieden, abkühlen, wieder erhitzen bis ich das Gewünschte erhalten habe". Viel länger als mit dem Herstellen von Messern habe er am Anfertigen von Schutzhüllen getüftelt. "Bei der Gerberei Zeller in Steffisburg – sie bearbeitet das Leder wie vor über hundert Jahren vollumfänglich auf natürliche Weise – fand ich das pefekte Leder, um auch meine Hüllen selber zu erstellen". Der hochinteressante Vortrag war auch noch Gesprächsthema beim abschliessenden Umtrunk im Bistro des Alterszentrums Lebensart in Konolfingen.
Erstellt:
15.02.2024
Geändert: 15.02.2024
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