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Zäziwil - Baumann + Eggimann für Sozialstern nominiert

Am 7. Dezember wird der Berner Sozialstern verliehen – eine Auszeichnung für Firmen, die sich für die berufliche Integration von Menschen mit einer psychisch bedingten Leistungseinschränkung engagieren. Zu den Nominierten gehört die Baumann + Eggimann AG aus Zäziwil.

"Ich will nicht sagen, dass ich nur für mich gelebt habe": Firmengründer und Inhaber Roland Baumann. (Bilder: zvg)
Als Einmann-Betrieb gestartet, beschäftigt Baumann + Eggimann mittlerweile rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

„Es macht Freude, dass die Arbeit gesehen wird“, sagt Inhaber Roland Baumann. Vor 31 Jahren gründete er die Schreinerei. Damals noch als Einmann-Betrieb und mit dem Ziel –in Kombination mit einer Therapie - drogenabhängigen Menschen eine Möglichkeit zum Wiedereinstieg in die Arbeitswelt zu bieten. „Es gab damals noch sehr wenige Drogen-Reha-Plätze“, erinnert sich Baumann, der das Konzept gemeinsam mit seiner Ehefrau und einem befreundeten Ehepaar entworfen hatte.

 

Wirtschaftlich und dennoch sozial

1992 erfolgte die Loslösung der Schreinerei. „Es wurde schwieriger, Wirtschaft und Therapie zu vereinen“, erinnert sich Baumann. Dem Grundgedanken ist der Firmeninhaber jedoch auch seither treu geblieben. Mittlerweile beschäftigt die Firma rund 50 Mitarbeiter. Drei bis vier Arbeitsplätze davon sind gemäss Baumann jeweils für Personen mit einer Einschränkung vorgesehen.

 

„Die Einschränkungen können ganz unterschiedlicher Art sein“, erklärt er. Um die Bandbreite aufzuzeigen nennt er etwa das Asperger-Syndrom, Personen, die nach einer Therapie den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt suchen oder auch solche, die an einer Lernschwäche leiden.

 

Nomination dank eines Kunden

Für den Berner Sozialstern vorgeschlagen hat die Firma ein Kunde. Es folgte die Einreichung von zusätzlichen Unterlagen, ein längeres Telefongespräch sowie der Besuch der Jury vor Ort. Dass die Schreinerei nun effektiv zu den Nominierten zählt, sieht Roland Baumann als Dank für den geleisteten Einsatz. „Ich sehe es auch als Würdigung für unsere Mitarbeiter, die manchmal etwas 'längeren Schnuuf' benötigen, wenn etwas schief geht.“

 

Ohne Reue zurückblicken

Woher kommt jedoch sein persönlicher Antrieb, sich sozial zu engagieren? „Als ich 18 Jahre alt war, nahm ich mir vor, dass ich, wenn ich am Ende meines Lebens zurückblicke, nie sagen will, dass ich nur für mich gelebt habe.“

 

[i] Mit dem Berner Sozialstern wird jährlich eine Firma der Privatwirtschaft ausgezeichnet, die sich besonders für die berufliche Integration von Menschen mit einer psychisch bedingten Leistungseinschränkung engagiert. Der Sozialstern wird heuer zum 10. Mal verliehen. Damit verbunden ist ein Preisgeld von 10'000 Franken, welches zweckgebunden ist. Die Verleihung findet am 7. Dezember, um 17 Uhr in der Fabrikhalle 12 in Bern statt.


Autor:in
Eva Tschannen, eva.tschannen@bern-ost.ch
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Erstellt: 24.11.2018
Geändert: 25.11.2018
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