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Zäziwil macht mit: Bus auf Abruf für abgelegene Orte geplant

Nach wie vor gibt es Gegenden, die keinen Anschluss an den öffentlichen Verkehr haben. Besonders für Menschen ohne Auto kann das eine Herausforderung sein. Nun prüft der Kanton Bern, ob Quartiere und abgelegene Weiler durch ein neues Bus-Angebot erschlossen werden können. Erste Gemeinden zeigen Interesse.

Zehn Gemeinden aus der Region zeigen Interesse für einen Bus auf Abruf. (Foto: GM/rb)

Wer abgelegen wohnt, kein Auto hat oder nicht mehr Autofahren kann, wäre manchmal froh, wenn ein Bus fahren würde. Ein Bus ist allemal billiger als ein Taxi. Die Regionalkonferenz Bern-Mittelland prüft zurzeit, ob ein solches Angebot eingeführt werden soll. Es gehe darum, Gebiete, die nicht mit dem öV erschlossen sind, zu bedienen, heisst es bei der Regionalkonferenz.

 

Zäziwil: Teilnahme trotz Skepsis 

Die Gemeinde Zäziwil nimmt am Projekt teil, obwohl Zweifel bestehen. Gemeindepräsident Urs Hirschi erklärt: «Wir sind skeptisch, ob ein solches Angebot funktioniert - finanziell und organisatorisch. Trotzdem machen wir mit.» Für Menschen in abgelegenen Orten wie Reutenen oberhalb von Zäziwil könnte der neue Fahrdienst eine Erleichterung im Alltag sein. Besonders ältere Menschen oder solche ohne Auto könnten profitieren.

 

Eine Verbindung für abgelegene Orte

Reutenen wäre eine mögliche Strecke, die von einem Bus bedient werden könnte. Die Gemeinde erhalte ab und zu auch Anfragen von Leuten ohne öV-Anschluss, sagt Hirschi: «Das kam schon vor. Es haben auch Leute gefragt, ob sie mit dem Schulbus mitfahren können, was aber nicht geht.» Deshalb bestehe wohl eine gewisse Nachfrage nach einer Mitfahrgelegenheit, aber wie gross die sei, könne er nicht sagen.

 

Bus auf Abruf: Das Konzept

Das Bus-Angebot, welches der Kanton zurzeit prüft, wäre eine Busfahrt auf Abruf. Der Bus könnte über eine App bestellt werden und würde die Fahrgäste beispielsweise an den Bahnhof fahren. Betrieben könnten die Busse gemäss Auskunft der Regionalkonferenz vom Fahrdienst Mybuxi werden. Der regionale Fahrdienst Mybuxi bietet dies bereits in Belp oder in der Gegend um Oberburg an.

 

Diese Gemeinden sind dabei

Wie die Regionalkonferenz schreibt, haben die folgenden Gemeinden aus der Region dem Kanton grundsätzlich Interesse für eine solche Lösung signalisiert: Bowil, Freimettigen, Grosshöchstetten, Konolfingen, Mirchel, Niederhünigen, Oberhünigen, Oberthal und Zäziwil.

 

Geduld gefordert

Bevor ein solcher Fahrdienst Realität wird, sind jedoch noch einige Hürden zu nehmen. Die Regionalkonferenz plant, ein Konzept beim Kanton einzureichen, danach werden die Kantonsregierung und der Grossrat darüber entscheiden. Die ersten Busse werden wohl kaum vor 2027 fahren.


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 03.02.2025
Geändert: 03.02.2025
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