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Zäziwiler Imker: "Wir wissen, bei wem die vergifteten Pflanzen gefunden wurden"

Die Zäziwiler Imker haben Beschwerde eingelegt gegen den Entscheid der Staatsanwaltschaft, die Untersuchungen zum Bienensterben ohne Ergebnis abzuschliessen.

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Die Bienen starben an Fipronil - wer es ausgebracht hat, ist den Imkern bekannt. (Bild: Archiv BERN-OST)
Nach dem massiven Bienensterben diesen Frühling im Raum Zäziwil war vom Bienengesundheitsdienst das verbotene Pflanzengift Fipronil als Ursache gefunden worden (BERN-OST berichtete). Die Kantonspolizei suchte nach der Giftquelle, doch die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren ein, ohne eine Täterschaft gefunden zu haben. Gegen diese Verfügung hatten die Imker mit Hilfe eines Anwalts Einspruch erhoben, die Oberstaatsanwaltschaft bestätigte aber laut Mitteilung des Bienenzüchtervereins den Entscheid der Staatsanwaltschaft. Nun geht der Entscheid mit Hilfe eines Anwalts weiter an die Beschwerdekammer des Obergerichtes.

In einer Mitteilung an die Medien kritisieren die Imker den Entscheid der Oberstaatsanwaltschaft: "Die Oberstaatsanwaltschaft bestätigt, dass auf diversen Pflanzen Fipronil gefunden wurde, dass der vermutliche Verursacher jedoch abstreitet, das Spritzmittel benutzt zu haben und somit nicht als "Täter" in Frage komme." Gegenüber BERN-OST ergänzt Walter Leuenberger, Präsident des Bienenzüchtervereins: "Wir wissen, auf welchem Betrieb die vergifteten Pflanzenproben gefunden wurden."

"Wer verbotenes Gift ausbringt, schreibt das nicht ins Protokoll"

Der Bienengesundheitsdienst habe saubere Arbeit geleistet, doch der Polizeirapport, aufgrund dessen die Staatsanwaltschaft die Untersuchung für beendet erklärt hatte, sei lückenhaft gewesen. "Bei der Kantonspolizei hiess es, sie schickten einen Spezialisten. Ein Landwirt, bei dem auch Ermittlungen stattfanden, erzählte uns aber, die Polizisten hätten keine Ahnung gehabt". So habe man nur die Gefässe im Pflanzenschutz-Lager angeschaut und dazu das Spritzprotokoll geprüft. "Aber wer ein verbotenes Gift ausbringt, wird das natürlich nicht ins Spritzprotokoll schreiben", sagt Leuenberger.

"Unser Anwalt meint, die Chancen stünden nicht schlecht. Wenn wir bei der Beschwerdekammer auch abblitzen, werden wir überlegen, weiter ans Bundesgericht nach Lausanne zu gehen." Man hoffe, dass der Vergiftungsfall vollständig aufgeklärt und der Verursacher doch noch zur Rechenschaft gezogen werde.

[i] Siehe auch News-Artikel "Bienensterben: Ursache ist das verbotene Pflanzenschutzgift Fipronil" vom 26.7.2014...

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pd/abu, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 05.09.2014
Geändert: 05.09.2014
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