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Adrian Walther vor dem Unspunnen: «Die Formkurve stimmt und ich bin gesund»
Aus der Region Bern-Ost sind vier Schwinger fix und einer als Reserve für den Unspunnen-Schwinget nächsten Sonntag selektioniert. BERN-OST hat mit ihnen gesprochen.
Name: Adrian Walther
Alter: 22
Grösse: 200 cm
Gewicht: 118 Kilo
Klub: Schwingklub Worblental
Kränze: 9 in diesem Jahr, 29 total, davon ein eidgenössischer
Kranzfestsiege: Bernisch-Kantonales 2022, Brünig 2022, Bern-Jurassisches 2023
BERN-OST: Adrian, wie schaust du auf die laufende Saison, die bald zu Ende geht, zurück?
Adrian Walther: Sicher positiv. Die Konstanz, die letztes Jahr noch fehlte, ist dieses Jahr besser da. Für mich ist es eine Übergangssaison. Ich bin umgezogen, habe die Ausbildung fertig, stelle einiges um im Training.
Du hast heuer ein Kranzfest gewonnen, das Jurassische Anfang Saison, da fehlte dein Mittelländer Teamkollege Fabian Staudenmann wegen einer Grippe. Fast alle anderen Feste hat Staudenman gewonnen und du wurdest meist Zweiter oder Dritter. Was macht das mit einer Freundschaft? Hofft man da manchmal, dass wieder einmal eine Grippe zuschlägt?
Nein, gar nicht. Wir trainieren viel zusammen, und wenn man sieht, wie hart andere arbeiten und investieren, zum Beispiel Fäbu, mag man es ihm gönnen. Er verdient den Erfolg und ich mag ihn ihm gönnen.
Wie geht es deinem Körper? Bist du fit für den Unspunnen-Schwinget?
Ich bin fit. Es tut schon hier und da etwas weh, Gelenke, die mal entzündet sind. Das sind die normalen Abnützungserscheinungen vom Schwingen, das ist jedes Jahr so. Aber ernstes ist nichts – Holz anfassen!
Was bedeutet dir der Unspunnen-Schwinget? Warst du schon einmal da?
Ich war vor sechs Jahren als Zuschauer da, um zu schwingen war ich gerade noch zu jung. Dadurch, dass er nur alle sechs Jahre stattfindet, hat man diese Chance ein oder zwei Mal in einer Karriere, wenn man gesund ist vielleicht dreimal. Das macht es zu etwas Speziellem. Auch dass das Unspunnen eine lange Geschichte hat und im Kanton Bern ist. Ich freue mich sehr darauf.
Wie bereitest du dich vor?
Die Berner haben nach dem Brünig 32 Schwinger und drei Ersatze selektioniert. Wir trainieren in diversen Zusammenzügen, unter anderem einen ganzen Tag in Magglingen.
Du hast in einem Interview gesagt, du musst viel essen, damit du nicht abnimmst. Warum sind die Kilos so wichtig?
Grundsätzlich ist es so, dass wenn man viel trainiert, verbraucht man auch viel und muss viel zu sich nehmen. Die Masse ist schon relativ wichtig. Wichtig ist aber vor allem auch, während der Saison konstant zu bleiben, damit man das Gespür behält für seinen Körper. Im Winter ist dann das Ziel wieder, zulegen.
Wieviel Platz und Zeit nimmt das Schwingen in deinem Leben ein? Zum Beispiel in Stunden pro Woche?
Während der Saison habe ich sechs bis acht Trainings à rund zwei Stunden, total zwölf bis 16 Stunden. Dazu kommen die Feste.
Träumst du nachts manchmal vom Schwingen?
Bewusst nicht, nein. Aber es ist schon omnipräsent und die Nummer eins in meinem Leben und nimmt viel Platz ein, auch in meinen Gedanken.
Was ist dein Ziel fürs Unspunnen?
Die Formkurve stimmt und ich bin gesund. Das Ziel ist schon nicht nur, dabeizusein. Ich will sechsmal antreten und dann sagen können, dass ich sechsmal mein Bestes gegeben hat. Und ich wünsche mir einen Sieg für den Berner Verband, dass also mindestens ein Berner im Schlussgang ist.
[i] Unspunnen-Schwinget: Sonntag, 27. August, SRF überträgt live
Erstellt:
23.08.2023
Geändert: 23.08.2023
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